Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 18 [Neue Nr. 4251] (1919) Cottbus (West) / bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Il. Geologischer Teil

1. Oberflächenformen und Gewässer

Blatt Cottbus-West, zwischen 31° 50 und 32° östlicher Länge und 51° 42 und 51° 48 nördlicher Breite gelegen, gehört mit seiner Nord­hälfte dem im vorhergehenden Teil besprochenen GlogauBaruther Urstromtal, mit seiner Südhälfte der Hochfläche des Niederlausitzer 'Grenz­walls an. Letztere wird durch zwei weitere Täler gegliedert, deren eines sich südlich Cottbus vom Spreetal in westlicher Richtung über Sachsendorf abzweigt und über Glinzig das Urstromtal erreicht. Dadurch wird von der Hochfläche eine langgestreckte, in OW.-Richtung verlaufende Hoch­flächeninsel abgetrennt, die in der Gegend von Kolkwitz durch schmale Quertäler in mehrere Teile zerlegt wird. Auf dem östlichen Ende dieser bis zum Spreefluß reichenden Insel liegt die Stadt Cottbus und auf ihrem Rücken verlaufen Eisenbahn und Landstraße nach Kalau . Der alte Sachseun­dorfer Spreelauf besitzt in seinem südlichen Teil bei Hänchen eine in der Richtung auf Kl. Oßnig einschneidende tiefe Bucht. Bei Glinzig ver­einigt sich mit diesem Spreelauf ein von S. herkommendes Tal, welches, wie bereits im 1. Teil erwähnt, eine Verbindung zwischen dem Drebkauer Staubecken und dem Urstromtal herstellt. So wird die Hochfläche unseres Blattes in drei Teile zerlegt, deren erster die bereits erwähnte Cottbus­Kolkwitzer Insel, deren zweiter die um Limberg herum gelegene Hochfläche und deren dritter und größter Teil die nördlich Koschendorf, Wintdorf, Kl. Oßnig und bei Gr. Gaglow gelegene Hochfläche einnimmt.

Natürliche fließende Gewässer sind auf unserm Blatt kaum vorhanden, da die Spree es im O. und N. in großem Bogen umfließt. Die vorhandenen Gewässer sind entweder, wie der Priorgraben und der Landgraben, künst­lich angelegt oder wie das Koselmühlenfließ ursprünglich wohl natürliche Wasserläufe, die aber durch menschliche Eingriffe in geradlinige feste Bahnen gelenkt sind..

Auch die stehenden Gewässer sind Ergebnisse menschlicher Ein­wirkungen und stellen entweder, wie der Unter- und Oberteich, der Kolk­witzer und der Steinteich, durch Dämme gestaute Gewässer dar, oder wie die kleineren Gewässer in der Putgolla und in den Wiesen zwischen Hänchen und Kl. Ströbitz, durch Austorfung erzeugte kleine Teiche.

Das Urstromtal besitzt eine Meereshöhe von 6070 m und senkt sich in der Richtung von O. nach W. Der Sachsendorfer alte Spreelauf tritt mit 75 mn Meereshöhe in unser Blatt ein und erreicht in 60 m Höhe bei Olinzig