14| Blatt Cottbus- West
fehlen; in dem Bohrloch am Priorfließ ist eine Verdoppelung des Flözes durch Überschiebung zu beobachten; das geht aus der völligen Überein
stimmung des Liegenden in beiden Flözpartien hervor. In der Karte sind
_ alle bekannt gewordenen Braunkohlenfunde eingetragen; die bei den Bohrlöchern stehende Zahl gibt an, wie tief unter der Oberfläche der Flöz beginnt. Zu Tage treten Schichten der miocänen Braunkohlenformation nur in der Sohle der Ziegeleigrube zwischen Hänchen und Kolkwitz in Gestalt feiner kalkfreier, formsandartiger Feinsande.
Quartärformation
Wie bereits oben bemerkt, gliedern wir das Quartär in das Diluvium
und Alluvium. 1. Diluvium
Auf unserm Blatt gehören die Bildungen des Diluviums, soweit sie an der Oberfläche lagern, ausschließlich der letzten Eiszeit an. Nur in Bohrungen sind Ablagerungen auch älterer Eiszeiten, darunter im Bohrloch Hänchen auch eine alte Grundmoräne in 132—136 m Tiefe angetroffen worden. An die Oberfläche treten Bildungen des Älteren Diluviums nur in einem künstlichen Aufschlusse, nämlich in der Grube der Leuthener Dampfziegelei am Südrand des Blattes. Dort wurde ein gelblicher und brauner Tonmergel(dh) aufgeschlossen, der teils fein geschichtet, teils dickbankig ist und dessen Schichten mehr oder weniger steil aufgerichtet sind. Unter dem Ton folgt ein Sand, der mehrfach ebenfalls mit aufgepreßt, mit dem Ton verknetet und in ihn eingequetscht ist. Dieser Ton findet sich nicht nur in den Gruben, sondern bedeckt auch einen großen Teil des Nordabhanges des Leuthener Berges. Er ist offenbar durch den Druck des Inlandeises aus der Tiefe emporgepreßt und aufgestaucht, auch wohl etwas vorwärts geschoben worden, wobei sich zahlreiche Überschiebungsflächen gebildet haben, die sich heute durch glänzende und spiegelnde Harnische verraten. Der Ton ist ziemlich kalkreich und der Kalkgehalt ist in manchen Bänken in Form kleiner Konkretionen, sogenannter Lößkindel, angereichert.
Die Unterlage des Jüngeren Geschiebemergels tritt am Südrand der Cottbuser Diluvial-Insel beiderseits der Senftenberger Eisenbahn und von da an 2% km nach W. in Gestalt von gleichkörnigen Sanden(ds) zu Tage, die auch an einer Anzahl von Stellen in den Eisenbahneinschnitten und Ausschachtungen neben der nach Kalau führenden Eisenbahn, sowie in einigen Lehmgruben auf der Hochfläche aufgeschlossen sind. Diese unter dem Geschiebemergel lagernden Sande sind höchst wahrscheinlich jungdiluvialen Alters und als Vorschüttungssande des vorrückenden letzten Inlandeises aut
zufassen. Um aber ihre Lagerungsverhältnisse deutlich hervortreten zu.
lassen, sind sie in der Karte mit der grauen Farbe der Bildungen des Älteren Diluviums dargestellt. Das gleiche gilt von Sanden , die am Nordrand der Limberger Hochfläche entlang dem Priorgraben mit der gleichen Farbe bezeichnet sind.
Wenn man von diesen Vorkommen absieht, wird der ganze übrige Teil des Blattes ‚von Bildungen der letzten Eiszeit eingenommen, die wir in solche der Hochflächen und solche der Täler gliedern.