Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 18 [Neue Nr. 4251] (1919) Cottbus (West) / bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Geologischer"Teil| 68

noch angetroffen worden in den Bohrungen bei Drebkau (149176 m), bei Schlieben(156190 m) und bei Dahme (144231 m).

Die aus äußerst mannigfaltigen Bildungen bestehende Unterlage des ­Oberoligocäns(Obere Kreide bei Gr. Ströbitz, Keuper am Priorfließ, Muschelkalk bei Drebkau , Rotliegendes bei Schlieben, Buntsandsteinbei Dahme ) und die verhältnismäßig geringen Unterschiede in der Höhenlage der Unterkante des Oligocäns sprechen dafür, daß zur Zeit des Herein­brechens des Oligocänmeeres das Gebiet der. Niederlausitz . eine außer­ordentlich ebene, völlig abradierte Schichtentafel von sehr wechselndem geologischen Bau darstellte.

B. Miocän

Über dem marinen Oligocän breitet sich als geschlossene Decke über das ganze Gebiet unseres Blattes die miocäne Braunkohlenformation aus. Sie ist uns aus einer großen Anzahl von Bohrungen bekannt. Denn außer den bereits erwähnten drei Tiefbohrungen ist innerhalb ‚des Blattes noch eine große Menge flacherer Bohrungen niedergebracht worden zur Auf­suchung von Braunkohle. Solche Bohrungen finden sich einmal im SW.-Viertel des Blattes in der Cottbuser Stadtforst, in der ‚Gemarkung Wintdorf und bei der Koselmühle und sodann im Urstromtal zwischen Papitz, Gulben und Dahlitz, sowie nördlich von Brunschwig und schließ­lich zwischen Gr. Gaglow und Sachsendorf. Im IV. Teile sind die Schichtenverzeichnisse einiger Bohrungen angegeben, von denen Proben vorgelegen haben.

Von einer ganzen Anzahl von Bohrungen, nämlich von der gesamten Bohrlochsgruppe in der Cottbuser Stadtforst, ist nur die Tiefe bekannt, in welcher die Braunkohlen erreicht worden sind. Von den beiden Bohrlöchern in den Gubenfeldern Viktor ufid Siegfried zwischen Papitz und Gulben ist nur bekannt, daß sie überhaupt Braunkohlen angetroffen haben. In Ver­bindung mit den Resultaten von Bohrungen auf dem Nachbarblatt Cottbus -. Ost ergibt sich aus ihnen allen, daß die miocäne Braunkohlenformation sich aufbaut aus überwiegend feinkörnigen Sanden, die zumteil ziemlich glimmerreich sind und schließlich übergehen in noch viel feinere Formsande, ferner aus meist dunkel gefärbten, zumteil sehr glimmerreichen Kohlenletten und schließlich aus Braunkohlen. Dazu treten im unteren Teile der Formation über dem Oberoligocän helle Flaschentorie, wie sie ähnlich auch in der allerobersten, auf unserem Blatte nicht mehr vorhandenen Abteilung des Miocäns auftreten.;

Es ist in der Hauptsache nur ein Braunkohlenflöz vorhanden, dessen Mächtigkeit 610 m beträgt. Es entspricht nach Mächtigkeit, Lagerungs­verhältnissen und Beschaffenheit der Hangendschichten durchaus dem Unterflöz der Niederlausitz . Die Lagerung des Flözes ist recht eben, seine Oberfläche liegt im Allgemeinen zwischen 40 und 65 m unter der Ober­fläche oder zwischen 0 und 31 m ü. M. Es dürfte unter dem größeren Teile des Blattes lagern, in seinem Zusammenhange nur unterbrochen durch einige diluviale Auswaschungen, deren Lage und Ausdehnung aber sich mangels hinreichend zahlreicher Bohrungen nicht genauer bezeichnen 1äBßt. Die Bohrung Hänchen steht in einer solchen Auswaschung, deren wahr­scheinlicher Querschnitt aus dem Profile am unteren Rande der Karte sich ergibt. Starke Faltungen des Flözes, wie südlich Drebkau , scheinen zu