Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 34 [Neue Nr. 3549] (1918) Herzfelde / geologisch und agronomisch bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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Das Diluvium. 17

Verschiebungen erkennen; die tieferen Lagen sind ungestört und fallen 2025° nach W, zeigen also die bei Diluvialsanden weit­verbreitete auf Schuttkegel der im Stausee mündenden Schmelzwässer deutende. Kreuzschichtung.

Den erwähnten, kohlerstaubreichen Lagen entspricht es, daß anderwärts, z. B. in den Ziegelgruben der Firma Böhm& Becker Holzstücke gefunden ı wurden. Auch. Knochen des Mammuts sind dort gefunden worden. In den nördlichsten Gruben fehlt der Obere Geschiebemergel, und Geschiebesand.(ds) liegt unmittelbar auf ge­schiebefreiem Diluvialsand, unter dem der Tonmergel abgebaut wird.

In gleicher Lagerung ist der Ton in Krügers Ziegelei östlich von Lichtenow aufgeschlossen. Dort sieht man ­

13. m Geschiebesand mit Blöcken(ds) über| die zusammen 2 bis

13 m geschiebefreiem, kalkhaltigem Sand| 6m mächtigsind über 89 m steinfreiem, grauem, magerem Tonmergel. Auch hier ist also, gleichwie nördlich von Herzfelde , der Obere Geschiebemergel weggewaschen und an seiner Stelle liegt Geschiebesand unmittelbar auf dem, den Ton überdeckenden geschiebefreien Sand.

Man wird diesen wegen seiner Beschaffenheit und der beob­achteten Wechsellagerung mit Tonmergel als Flachwasser-Rand­bildung des in seinen Tiefen Ton absetzenden Stausees und beide als Vorschüttungsgebilde des Jüngsten Geschiebemergels aufzufassen haben.

In den nordwestlichsten, teilweise zu Hennickendorf gehörigen Gruben, fehlt der Obere Geschiebemergel und der den Ton über­lagernde Untere. Von Herzfelde setzt der gleiche Ton(d*) bis zum Stienitzsee(Blatt Rüdersdorf ) fort, wo er zu Hennersdorf in einer großen Ziegelei abgebaut wurde. Auch nahe dem Ostrande unseres Blattes steht auf Blatt Beerfelde unweit des Wirtshauses Wilder­mann im gleichen geologischen Horizonte ein Tonmergel an, der in geringerer Mächtigkeit seitdem noch innerhalb des Blattes Herzfelde durch eine der zur Begründung des Preußischen Normal­höhenpunktes abgeteuften Bohrungen angetroffen und durch­sunken wurde.

Die Profile dieser Bohrungen sind vom Verfasser bereits) ver­öffentlicht. Sie mögen dennoch auch hier im folgenden(S. 21) Abschnitt Tiefbohrungen wiedergegeben werden, da sie ein Bild über den Auf­bau und nächsten Untergrund des Jungglazials unseres Blattes gewähren:

$) JENTzscH, Über die geologischen Bedingungen des Preußischen Normal­höhenpunktes. Jahrb. Königl. Preuß. Geolog. Landesanstalt für 1912, S. 350. Blatt Herzfelde 2