Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 34 [Neue Nr. 3549] (1918) Herzfelde / geologisch und agronomisch bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
Seite
19
Einzelbild herunterladen

Das Alluvium 19

frei, enthält aber kiesige Lagen. Nach Abschluß der geologischen Kartierung ist ein Teil: der Rüdersdorfer Forst planmäßig nach Kies abgebohrt worden, wodurch bauwürdige Kieslager an mehreren Punkten im Talsande nachgewiesen sind. Für ‚die Gestaltungsverhältnisse und Bildungsweise. des Tal­sandes sind auch die kesselartigen KEinsenkungen wesentlich, die inmitten fast ebener Flächen eingesprengt und bisweilen fast kreisrund sind. Auf Blatt Herzfelde ist das jetzt vertorfte ‚Post­Luch der Karte(wohl richtiger alsPorst-Luch zu bezeichnen nach dem dort wuchernden Porst, Ledum palustre) das auffälligste. Für die Entstehung solcher mehr oder minder kreisrunder Kessel sind verschiedene Möglichkeiten gegeben, über die etwa folgende drei Vermutungen ausgesprochen worden sind: a) die Höhlung sei entstanden an der Stelle eines Eisklotzes, der beim Abschmelzen der allgemeinen KEisdecke zurückgeblieben War;;

b) sie entsprechen tiefsten Stellen eines flachen Sees, der durch. Kreisströmungen die ihn zuschüttenden Sande bewegte;

c) sie sei nachträglich als Folge unterirdischer Einstürze ent­

standen.

Es ist hier nicht der Platz, das Für und Wider dieser sehr verschiedenartigen Erklärungen zu erörtern. Für den Einzelfall(das Porst-Luch) bezeichnet jede derselben Möglichkeiten, keine die Not­wendigkeit.

2, Das.Alluvium

Als Alluvium bezeichnen wir die noch jetzt fortwachsenden und die in den letzten Jahrtausenden unter wesentlich ähnlichen Umständen entstandenen Gebilde.

Dünen(D) sind auf. den ausgedehnten Flächen des Talsandes an vielen Stellen vorhanden und. mehrfach, z. B. bei Kienbaum, Liebenberg und Kagel noch jetzt in der Fortbildung begriffen, wenngleich von geringer Höhe und Ausdehnung. Gruppen lang­gezogener Dünenrücken setzen sich bei etwa 40 m Meereshöhe in der Linie Alt-BuchhorstKlein WallHangelsbergF. Heidegarten auf den Talsand. Sie begleiten hier anscheinend den Rand einer vorübergehenden Stillstandslage eines sich langsam senkenden See­spiegels und nehmen auf dem südlich angrenzenden Blatte Spreen­ hagen eine bedeutend. größere Entwicklung an.

Flußsand(as) findet sich an den Wasserläufen und als Unter­"grund der Moor- und Torfflächen.

o*