Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 35 [Neue Nr. 3550] (1918) Beerfelde / bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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Das Diluvium- 17

Von den Höhen senkt der bedeckende Geschiebesand sich zu den Tälern und Becken herab. Insbesondere ist ein größeres, etwa 60 m Meereshöhe erreichendes Becken in der südöstlichen Ecke des Blattes vom Blattrande bis in die Gegenden von Tempelberg und Buchholz zu erkennen. Seine kiesig-sandigen Absätze ziehen sich stromartig nach S, wo sie westlich von Steinhöfel nach Blatt Fürstenwalde übertreten.

Das Sandergebiet in der NW-Ecke des Blattes zeizt die für Nord­deutschland übliche Entwicklung: Sehr mächtige Sande mit ein­gestreuten. Seen und Torfkesseln..

Bemerkenswert ist darin östlich und südlich von dem Dorfe Hoppegarten ein sehr typisch gestalteter Os oder Wallberg, den Verfasser alsMüncheberger Os in der Sitzung der Deutschen Geologischen Gesellschaft(November 1915) beschrieben und abge­bildet hat.

Der Talsand reicht aufwärts bis etwa 50 m Meereshöhe.

Im Gegensatz zu den westlichen und südlichen Nachbarblättern fällt die geringe Entwicklung der Dünen(D) auf; beobachtet wurden nur drei unbedeutende Dünen in der Trebuser Heide und eine noch

kleinere bei Neuendorf.

Die Wallberge gehören zu den auffallendsten und merk­würdigsten Erscheinungen ehemals vergletscherter Gebiete. Der seit Menschenaltern in Schweden dafür gebräuchliche Name Äs (Mehrzahl Äsar) wird gegenwärtig in Norddeutschland dem Klange nach fast gleichlautend durch das Wort Os ersetzt. In ihrer typischen, schon dem flüchtigen Beschauer auffallenden Ent­wickelung sind es meilenlange Wälle mit schmalem, meist fast wage­rechtem Rücken, die im Gegensatze zu den Wällen der Endmoränen vorwiegend aus stark abgerollten Geschieben bestehen, daher in Schweden als Rullstensäsar bezeichnet werden. Nach Gestalt und Inhalt sind sie zweifellos von fließendem Wasser aufgebaut, dem es durch angrenzende KEismassen ermöglicht worden ist, 1020 30 und mehr Meter hoch über den heute angrenzenden, fast ebenen Sandflächen Gerölle, Kies oder Sand aufzubauen. Schon seit einem halben Jahrhundert weiß man, daß die schwedischen Oser ungefähr in der Richtung der Gletscherschrammen, eiwa rechtwinklig zu den Endmoränen verlaufen, daß ihr Grundriß. auf der Karte in der Gestalt eines langgestreckten, stellenweise kurzgekrümmten Fluß­laufes erscheint, und daß in der schwedischen Landschaft eine Schar solcher Oser annähernd gleich von NNONNW nach SSWSS0O verläuft. In Dänemark , Norwegen , Finnland und Rußland findet sich

Blatt Beerfelde 2