Das Diluvium- 17
Von den Höhen senkt der bedeckende Geschiebesand sich zu den Tälern und Becken herab. Insbesondere ist ein größeres, etwa 60 m Meereshöhe erreichendes Becken in der südöstlichen Ecke des Blattes vom Blattrande bis in die Gegenden von Tempelberg und Buchholz zu erkennen. Seine kiesig-sandigen Absätze ziehen sich stromartig nach S, wo sie westlich von Steinhöfel nach Blatt Fürstenwalde übertreten.
Das Sandergebiet in der NW-Ecke des Blattes zeizt die für Norddeutschland übliche Entwicklung: Sehr mächtige Sande mit eingestreuten. Seen und Torfkesseln..
Bemerkenswert ist darin östlich und südlich von dem Dorfe Hoppegarten ein sehr typisch gestalteter Os oder Wallberg, den Verfasser als„Müncheberger Os“ in der Sitzung der Deutschen Geologischen Gesellschaft(November 1915) beschrieben und abgebildet hat.
Der Talsand reicht aufwärts bis etwa 50 m Meereshöhe.
Im Gegensatz zu den westlichen und südlichen Nachbarblättern fällt die geringe Entwicklung der Dünen(D) auf; beobachtet wurden nur drei unbedeutende Dünen in der Trebuser Heide und eine noch
kleinere bei Neuendorf.
Die Wallberge gehören zu den auffallendsten und merkwürdigsten Erscheinungen ehemals vergletscherter Gebiete. Der seit Menschenaltern in Schweden dafür gebräuchliche Name Äs (Mehrzahl Äsar) wird gegenwärtig in Norddeutschland— dem Klange nach fast gleichlautend— durch das Wort Os ersetzt. In ihrer typischen, schon dem flüchtigen Beschauer auffallenden Entwickelung sind es meilenlange Wälle mit schmalem, meist fast wagerechtem Rücken, die im Gegensatze zu den Wällen der Endmoränen vorwiegend aus stark abgerollten Geschieben bestehen, daher in Schweden als Rullstensäsar bezeichnet werden. Nach Gestalt und Inhalt sind sie zweifellos von fließendem Wasser aufgebaut, dem es durch angrenzende KEismassen ermöglicht worden ist, 10—20— 30 und mehr Meter hoch über den heute angrenzenden, fast ebenen Sandflächen Gerölle, Kies oder Sand aufzubauen. Schon seit einem halben Jahrhundert weiß man, daß die schwedischen Oser ungefähr in der Richtung der Gletscherschrammen, eiwa rechtwinklig zu den Endmoränen verlaufen, daß ihr Grundriß. auf der Karte in der Gestalt eines langgestreckten, stellenweise kurzgekrümmten Flußlaufes erscheint, und daß in der schwedischen Landschaft eine Schar solcher Oser annähernd gleich von NNO—NNW nach SSW—SS0O verläuft. In Dänemark , Norwegen , Finnland und Rußland findet sich
Blatt Beerfelde 2