Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 35 [Neue Nr. 3550] (1918) Beerfelde / bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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ähnliches. Auch aus Norddeutschland sind nach und nach zahlreiche Oser beschrieben worden. Obwohl keiner derselben die großen Längen der schwedischen erreicht, sind doch viele in ihrer rücken­artigen Gestaltung, ihrem flußähnlichen Verlauf, ihrer Begrenzung durch lange Rinnen Osgräben dem schwedischen"Typus so ähnlich, daß ihre Entstehung eine ähnliche gewesen sein muß. Man wird diese Entstehung im wesentlichen übereinstimmend mit der Darstellung zu denken haben, welche als Ergebnis schwedischer, deutscher und eigener Forschung Herr JoHANNFS Korn gegeben hat?). Vieles scheint endgültig geklärt zu sein; manches bedarf noch näherer Erörterung. Deshalb scheint es nicht nur vom Standpunkte der Heimatforschung, sondern auch von dem allgemeiner Wissenschaft erfreulich, daß in der Nähe Berlins , des Wohnortes zahlreicher Geologen, echte Oser vorkommen. Es wird nun den Lehrern möglich sein, ihren Jüngern Typen echter Oser in der Natur zu zeigen und ebenso wieder den Forschern leicht möglich sein, auftauchende Fragen über Besonderheiten der Oser und ihrer Bildungsgeschichte an typischen Gestalten und erstklassigen Aufschlüssen nachzuprüfen.

Einer der schönsten märkischen Oser liegt auf dem Blatt Beer­ felde , östlich und südlich vom Kirchdorfe Hoppegarten, 710 km westlich der Stadt Müncheberg in der Müncheberger Stadtforst. Er möge deshalb der Müncheberger Os heißen?).

Man sieht ihn in Abb. 1 der erwähnten Arbeit auf dem Rücken entlang, dessen Gehänge ziemlich steil sind, da deren Neigungswinkel nur wenig kleiner ‚als der natürliche Böschungswinkel ist. Er hat anscheinend letzterem ursprünglich genau entsprochen und ist erst nachträglich durch Abschlämmassen etwas gemildert. Auf der Südseite erblickt man den Osgraben, der jetzt von den mit Niederungstorf erfüllten Wiesen des Herren­Wiesen-Luch eingenommen wird. Auf der Nordseite schiebt sich zwischen dem, Os und dem vom Kesselsee. nach WSW ziehenden Osgraben eine Sandstufe, die am Westende des Os, also vom distalen. Ende des letzteren, aus dem 39,2 m hoch gelegenen Wasser­spiegel! des Maxsees nach O(also nach dem proximalen Ende)

?) Korn, Der Buk-Moschiner Os und die Landschaftsformen der West­Posener Hochfläche, nebst Bemerkungen über die Bildungsweise der Schild­rücken(Drumlins) und Oser. Jahıbuch d. Preuß. Geolog. Landesanstalt für 1913, Bd. XXXIV, Teil I, Heft 2, S. 181205.

3) JENTzsCH, über eine Oslandschaft bei Berlin . Zeitschr. der D. Geolog, Gesellschaft 1915, Monatsbericht 811, mit Abb. und Karte.