Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 35 [Neue Nr. 3550] (1918) Beerfelde / bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
Seite
23
Einzelbild herunterladen

Bodenkundlicher Teil 23

Sandes zu Sandstein verkittete oder sich als meterlange leicht zer­brechliche Röhren(Osteokollen) um verrottende Pflanzenwurzeln niederschlug.

In den entkalkten Teilen der Höhenböden ist ein Teil des Eisens in Lösung gegangen, hat sich aber durch Aufnahme von Sauerstoff meist in der Nähe wieder als Eisenoxydhydrat ausgeschieden, das an der Grenze trockener, also durchlüfteter und feuchter, mithin sauerstoffärmerer Sandschichten rostfarbene Lagen, Bänder und Linsen im Sande bildet, während ein Teil des gelösten Eisens in Quellen und Grundwässern benachbarten Niederungen zustrebt und dort zu Ausscheidungen von Raseneisenerz führte, das jedoch im Bereiche unserer Kartenlieferung' nur an wenigen und kleinen Stellen auftritt.

Ähnlich dem Eisen wird auch Mangan gelöst, dessen Wieder­ausscheidung als moosähnliche. verästelte schwarze Zeichnungen (Dendriten) man hin und wieder auf Geröllen, insbesondere des Kalksteins, beobachten kann. Bei noch weitergehender Verwitterung der Sande werden Feldspat und andere unlösliche Silikate zer­setzt, wodurch in das Grundwasser Spuren löslicher Silikate und kolloider Kieselsäure gelangen, die gelegentlich Kieselringe an der Oberfläche kalkiger Geschiebe oder kalkiger Versteinerungen ab­setzen..

Durch die von der Oberfläche zur Tiefe fortschreitende Verwitte­rung werden die Feldspäte teilweise zu tonähnlichen Erden ver­wandelt, wodurch die Krume der Sandböden an ihrer Durchlässigkeit einbüßen kann.

Neben. der chemischen Bewegung gelöster Stoffe wirkt auch eine mechanische Bewegung unlöslicher Stoffe in den obersten Schichten der Sandböden: Sand, Staub und feinste Teile sickern nach Regen und Schneeschmelzen aus der Krume als Trübung des Regen- und Schmelzwassers zum Untergrunde; Sand und selbst größere Steine werden durch Frost gehoben oder verschoben; Würmer, Insekten und Larven, wie überhaupt Tiere verschiedenster Art, z. B. Dachse. Füchse, Kaninchen, Maulwürfe, Mäuse, zerwühlen die Krume oder selbst tiefere Schichten, vermischen deren Gemengteile unter­einander oder(wie die Regenwürmer) mit ihrem Kot, und schließlich hat der Mensch durch Pflug, Roden, Erdarbeiten, Gräber, Wohn­und Tiefbauten aller Art den Boden erhöht oder abgetragen und bis zu off, großer Tiefe verändert, so daß Böden geologisch gleicher Art oberflächlich verschiedene Krumen besitzen können. Insbesondere wirkt verändernd der Einfluß ihres Pflanzenkleides. Denn Wald­