Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 41 [Neue Nr. 3650] (1918) Fürstenwalde / bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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nördlichen Deutschland . Er glaubte nicht, daß die erratischen Blöcke; Norddeutschlands weit hergekommen seien; an Ort und Stelle ‚seien sie liegen geblieben als Reste großer in sich selbst zerfallender Felsmassen. Doch wollte er den Sukkurs von N her nicht ver­schmähen;, da doch wohl noch immer große Eismassen durch den Sund ziehen, beladen mit Granitstücken, die sie unterwegs ab­gestreift und sich aufgeladen haben.- Ein Herabführen aus den über­baltischen Regionen durch das Eis war jedoch nach ihm nur sekundär. (GOoETHE, Schriften zur Naturwissenschaft II: Erratische Blöcke. Geologische Probleme 3, 4.)

Die Markgrafensteine liegen auf der Höhe der Rauenschen Berge im Jagen 107 der Staatsforst Kolpin südlich vom trigono­metrischen Punkte. Der Große Markgrafenstein. hatte ursprünglich einen Umfang von 29,5 m und eine Höhe von 8,5 m. Auf Veranlassung Friedrich Wilhelms III. wurde dieser große Block 1827 unter der Leitung des Bauinspektors CANTIAN in ostwestlicher Richtung in drei senkrechte Platten gespalten, zu welchem Zweck er auf drei Seiten freigelegt werden mußte. Aus dem mittleren höchsten Teile wurde die große Schale von 6,9 m Durchmesser angefertigt, die im Lustgarten vor dem Alten Museum aufgestellt ist. Aus den abgesprengten Teilen wurde ein großer Tisch nebst Bänken für den Awussichtsplatz auf den Rauenschen Bergen her­gestellt. Die Tischplatte hat einen Durchmesser von 1,6 m und ist 15 cm dick, die drei Steinbänke, die je 3,15 m lang sind, bestehen aus sechs länglichen Granitplatten von 18 cm Dicke. Außerdem ist die Adlersäule auf der Veranda des Berliner Schlosses, die Friedenssäule auf dem Belle-Alliance-Platz und die Siegessäule im Park von Babelsberg aus dem vorderen Bruchteil angefertigt worden. Nur das südliche Drittel des Riesenblockes ist noch vor­handen, dessen Höhe jetzt auf der Nordseite 4,7 m über unl 1,9 m in. der Erde beiträgt, während er auf der nicht freigelegien Süd­seite den Boden um etwa 2,8 m überragt.

Her Kieine Markgrafenstein. ist, abgesehen von einigen, durch die Verwitterung verursachten schaligen Absonde­rungen, noch unversehrt erhalten. Er hat einen Umfang von 21,6 m und eine Höhe von 5,7 m. Bis zu 3,7 m ragt er über die Erd­oberfläche empor und steckt 2 m tief'in der Erde. Um seinen unteren Teil zieht sich von N aus nach rechts und links in geringer Höhe über dem Erdboden eine breite flache Hohlkehle, die an, der Südseite fehlt und nach dem Auftreten der Inlandeistheorie zunächst als Eisausschürfung gedeutet wurde. Später hat Professor Dr. A.