Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 41 [Neue Nr. 3650] (1918) Fürstenwalde / bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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viel erdige Kohle sich findet. In allen drei Fiözen ist bituminöses Holz weit verbreitet. Zu den regelmäßigen Begleitern der Kohle gehören Gips und Retinit.}

Der Bergbau hat in Übereinstimmung mit den Tagesaufschlüssen ergeben, daß das Braunkohlengebirge der Rauenschen Berge in Falten gelegt ist; deren Achsen von SW nach NO streichen. Zum Teil finden sich auch geschlossene Sättel und Mulden, in denen die Muldenachse zwar auch die allgemeine Streichrichtung einhält, das Spezialstreichen. der ‚einzelnen Teile aber jede beliebige Richtung. annehmen kann. Das KEinfallen ist bald flacher(1012) bald steiler (2025°). Die Nordflügel der. Mulden haben meist flacheres KEin­fallen als die Südflügel. Noch steilere Fallwinkel sind selten, kom­men aber vor und führen gelegentlich sogar zu Überkippungen.

Neben der Faltung finden sich. zahlreiche Störungen, deren wir zwei Arten schärf unterscheiden müssen: 1. Verwerfungen, die im allgemeinen im Streichen liegen, also von SW bzw. SSW nach NO bzw. NNO verlaufen und ein KEinfallen von 5090° nach SSW besitzen... Bei den Verwerfungen beträgt die vertikale Verschiebung zumeist nur einige Meter. 2. Diluviale Auswaschungen, die im allgemeinen von Nord nach Süd verlaufen, bald schmal, bald 30 m und mehr. breit und mit diluvialen Sanden erfüllt sind. Solche Durchwaschungen bereiten durch die in den groben durchlässigen Sanden angehäuften Wassermassen dem Bergbau, der in den schwer­durchlässigen wasserarmen Formsanden sonst ein ausgezeichnetes Hangendes und Liegendes hat, viele Schwierigkeiten.. In den brei­teren. Auswaschungen, die ganz zweifellos auf subglaziale Gletscher­schmelzwasser zurückzuführen sind, finden sich häufig große Schollen von Braunkohlen und Kohlenletten den diluvialen Sanden einge­lagert, die auf eine gewisse Mitwirkung des Eises bei Entstehung dieser Durchwaschungen hinweisen.

Von den zahlreichen in der. Mitte des. vorigen Jahrhunderts vorhanden gewesenen Schächten ist heute nur noch wenig zu sehen; nur viele im Walde zerstreute Halden bezeichnen noch ihre Stelle.

Einzelheiten über die geschichtliche Entwicklung» des Bergbäus in den Rauenschen Bergen finden sich im. 2. Heft von Cramers Ge­schichte des Bergbaus in der Provinz Brandenburg , Berlin 1876, solche über die Lagerungsverhältnisse der Flöze und die in ihnen auftretenden Schichtenstörungen bei Zinken, Physiographie der Braun­kohle, Hannover 1867, und bei Plettner, die Braunkohlenformation in der Provinz Brandenburg , Berlin . 1852.

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