Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 59 [Neue Nr. 2944] (1917) Gransee / bearb. durch C. Gagel
Entstehung
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Das Tertiär.

Das Tertlär. Eocän??

In einer Bohrung in Rauschendorf ist nach Angaben von Bohrarbeitern in 100180 bezw. 150 m Tiefe unter blauem stei­nigem Geschiebemergel und unbestimmten Schichten ein sehr auffallender und eigentümlicher bläulich grauer»Letten« er­bohrt worden, der»völlig abweichend vom gewöhnlichen Ton« war, stark am Bohrer klebte, und»ich wie Glaserkitt anfühlte«. Eine Probe davon ist leider nicht aufbewahrt; die Beschreibung ist aber so auffallend und erinnert so an die seifig-schmierigen, zum Teil tatsächlich sehr an Glaserkitt er­innernden colloidalen Untereocäntone des Westbaltikums, wäh­rend aus anderen Tertiärstufen derartig auffallende Tone noch nicht bekannt geworden sind, daß immerhin die Möglichkeit vor­liegt, daß hier in dieser Bohrung Alt-Tertiärtone getroffen sind. Etwas Wasser, das in dieser eigentümlichen Tonschicht auftrat, war-völlig unbrauchbar und ungenießbar. Schwarze oder braune Tone und Braunkohle sind in.der Bohrung sicher nicht gefunden!

Miocän.

Die zum Untermiocän gehörige märkische Braunkohlenbil­dung ist durch eine Anzahl Wasser- und Schürfbohrungen in der Umgegend der Stadt Gransee mehrfach aufgefunden und bis zu nicht unbeträchtlicher Tiefe aufgeschlossen worden. Sie besteht wie gewöhnlich aus einer Schichtenfolge von Quarz­sanden, feinen Glimmersanden, sandigen Kohlenletten und dün­nen, meist ziemlich unreinen Kohlenflözchen, die eben wegen ihrer geringen Mächtigkeit und mangelhaften Beschaffenheit keinerlei wirtschaftlichen Wert haben.

Die Bohrungen bei der Stadt Gransee , die diese Braun­

kohlenbildungen antrafen, zeigten folgende Schichtenprofile:

Bohrung IL(+ 54 m NN.). 0 51,00 m Diluvium 51,00 52,00» grober Quarzsand 52,00 55,00» feiner»