Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 59 [Neue Nr. 2944] (1917) Gransee / bearb. durch C. Gagel
Entstehung
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Das Diluvium. 283.

Bildungen der jetzigen Gletscher mit Gewißheit ergibt, nichts anderes als eben die Grundmoräne des diluvialen Inlandeises, die durch den gewaltigen Druck dieser ungeheuren von N her sich vorschiebenden. Eismasse aus den zermalmten Gesteinen und Bodenarten, die vorher die Oberfläche Skandinaviens und Nord­deutschlands bildeten, zu einer einheitlichen Masse zusammen­_ geknetet wurde. Durch diese seine Entstehung erklären sich alle die auffallenden Eigenschaften dieses Geschiebemergels, das schichtungslose Durcheinander von großen, zum Teil riesigen Blöcken, Kies, feinem Sand und Ton, die Glättung und Kritzung der nur kantengerundeten, nicht vollständig runden größeren Bestandteile, das Beisammensein von Gesteinen verschiedensten Alters und verschiedenster Herkunft, der damit zusammenhän­gende Wechsel der petrographischen Beschaffenheit oft auf kurze Entfernung, die Einschaltung kleiner geschichteter Bildun­gen, wie Sand-, Kies- und Tonnester mitten in der ungeschich­teten Grundmoräne, die nichts sind als kleine, von den am Grunde des Eises strömenden Schmelzwassern ausgewaschene und umgelagerte Teile der Grundmoräne. Als daan das Inland­eis abschmolz und sich zurückzog, mußte natürlich die von den Schmelzwässern durchfeuchtete und bildsame Grundmoräne durch den ungleichmäßigen Druck des abschmelzenden Eisrandes zu unregelmäßigen Hügeln aufgepreßt werden, deren zwischen­liegende Vertiefungen hier auf so große Erstreckung hin mit Sanden ausgefüllt sind.

In seiner unverwitterten, ursprünglichen Beschaffenheit ist der Geschiebemergel öfter von etwas sandiger Beschaffenheit und gelbbrauner Farbe. In größerer Tiefe, etwa 41/, m und dar­über, zeigt er meistens eine blaugraue Farbe; oberflächlich ist er bis zu 111/, m Tiefe verwittert, das heißt seiner kalkhalti­gen Teile beraubt und in Lehm verwandelt, der also jetzt die Oberfläche dieses Gebietes bildet, soweit er nicht in den Sen­ken von Torf bedeckt ist. Das Nähere über diesen Verwitte­

rungsvorgang ist im analytischen Teil zu vergleichen. Im Westen des Blattes, besonders in dem Gebiet zwischen