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Blatt Rheinsberg.
gende Wechsel der petrographischen Beschaffenheit oft auf kurze Entfernung, die Einschaltung kleiner Ablagerungen geschichteter Bildungen, wie Sand- und Grandnester mitten in der ungeschichteten Grundmoräne, die nichts sind als kleine, von den am Grunde des Eises umlaufenden Schmelzwässern ausgewaschene und umgelagerte Teile der Grundmoräne.
Als dann das Inlandeis beim Abschmelzen längere Zeit mit seinem Rande im Gebiet der heutigen Endmoräne liegen blieb, mußte natürlich die von den Schmelzwässern durchfeuchtete und bildsame Grundmoräne durch den ungleichmäßigen Druck des abschmelzenden Eisrandes zu unregelmäßigen Hügeln aufgepreßt werden und so diese so merkwürdig unruhige Oberfläche erhalten, daß die Geschiebemergelkuppen derart durch die doch recht mächtigen Oberen Sande bis an die Oberfläche durchstoßen.
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In den Ziegeleigruben bei Gr.-Zerlang ist der Obere Geschiebemergel zum Teil recht sandig und sehr geschiebearm und geht nach unten stellenweise ganz allmählich und ohne scharfe Grenze in die unterlagernden tonigen Schluffsande bezw. sandigen Tonmergel über.
Wie groß die Mächtigkeit des Oberen Geschiebemergels auf Blatt Rheinsberg ist, hat sich nur an wenigen Stellen sicher nachweisen lassen in den Brunnenbohrungen bei Rheinsberg, Paulshorst, Luhme, Grünplan, Kl.-Zerlang, wo er >28 m, 24 m, 20 m, 18 m, 8 m, 14 m, 7 m, 8 m und 10 m mächtig gefunden wurde. In den Ziegeleigruben nördlich von Gr.-Zerlang ist er nur 2,5—3,5 m mächtig.
In seiner unverwitterten, ursprünglichen Beschaffenheit ist der Geschiebemergel von etwas sandiger Beschaffenheit und gelbbrauner, in größerer Tiefe manchmal auch graublauer Farbe; meistens ist er bis zu 1—l^m Tiefe verwittert, das heißt seiner kalkhaltigen Teile beraubt und in Lehm verwandelt, der also jetzt die Oberfläche dieses Gebietes bildet. Das Nähere Über diesen Verwitterungsprozeß ist im analytischen Teil zu vergleichen.