Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 52 [Neue Nr. 2843] (1917) Rheinsberg / bearb. durch C. Gagel
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Blatt Rheinsberg.

fläche, immer bis zu größerer oder geringerer Tiefe entkalkt, und zwar desto tiefer, je feinkörniger sie sind.

Über die Mächtigkeit der Oberen Sande liegen nur ganz ver­einzelte genaue Beobachtungen aus Brunnenbohrungen bei Grün­plan, Rheinsberg , Kl.-Zerlang und Paulshorst vor, wo sie nach­weisbar über dem Oberen Geschiebemergel Mächtigkeiten von 912 bis 14 m auf weisen. Doch müssen diese Oberen Sande noch viel erheblichere Mächtigkeiten erreichen: In der Rheins- berger Badeanstalt sind sie 38 m mächtig erbohrt allerdings mit mehreren eingelagerten dünnen Geschiebemergelbänken; in Luhme sind sie mehr als 17 m, in Beerenbusch mehr als 12 m, in Zechliner Hütte >14m, in Gr.-Zerlang >15 m und >10m, in Petzkuhl und Adamswalde >10 m mächtig. Sie enthalten nicht nur reichlich faust- bis kopfgroße Geschiebe sondern zum Teil auch mehrere-meter-große Blöcke (Wegweiser in der Forst!). Im allgemeinen ist der Geschiebereichtum bei der durchgehenden Waldbedeckung nicht ohne weiteres festzustellen, da er durch die Waldstreu und Pflanzendecke verdeckt ist; wo aber Wege­einschnitte, kleine Löcher und ähnliche vorübergehende Auf­schlüsse gemacht werden, sieht man sofort, daß die an sich meist ziemlich feinkörnigen Sande ziemlich reichlich kleinere Ge­schiebe enthalten. Besonders im Belauf Stechlin und zwischen Wittwien und Paulshorst ist die Beimengung grandiger Bestand­teile und kleinere Geschiebe recht reichlich; eigentliche Kies­lager von irgendwie beträchtlichem Umfang sind aber nicht vorhanden!

Zu beiden Seiten des Rheinsberger Sees bis zum Zootzensee zeigen die oberdiluvialen Sande nicht die unruhigen Oberflächen­formen und die zahlreichen kleinen trichter- und kesselförmigen Vertiefungen wie auf der Hauptmasse des Blattes, sondern weisen eine auffallend ebene Oberfläche auf, die zwischen 60 und 65 m Meereshöhe liegt und offenbar den Terrassenboden eines alten, aus der Endmoräne herauskommenden Urstrom­tales darstellt, das sich auch über das ganze südlich anstoßende Blatt Dierberg in derselben Weise weitererstreckt. Die Sande