Das Alluvium.
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Der Torf (tf) kann nur unter teilweiser Wasserbedeckung entstehen, die den freien Zutritt der Luft und damit die vollständige Zersetzung der abgestorbenen Pflanzen verhindert. Er findet sich deshalb außer in den abflußlosen Vertiefungen, wo die atmosphärischen Niederschläge sich auf dem schwer durchlässigen Untergrund ansammeln, auch in den Vertiefungen des Gebietes, die unter den allgemeinen Grundwasserstand herunterreichen, in der Umgegend der Seen. Je nach der Vegetation, die sich an diesen Stellen ansiedelt und der mehr oder minder vollständigen Zersetzung der Pflanzenreste entstehen nun die verschiedenen Torfarten; von dem hellen, kaum Spuren der Zersetzung auf weisenden Moostorf, der nur aus gebleichten, ganz lockeren Moos-(Sphagnum-Stengeln besteht, finden sich alle Übergänge bis zu dem dunkelbraunen bezw. schwarzen Brenntorf und dem ganz strukturlosen Lebertorf. An der Zusammensetzung des gewöhnlichen Brenntorfs sind beteiligt außer den verschiedenen Arten von Torfmoosen, Riedgräsern, Wollgräsern, Schilfen und Beerenkräutern oft noch die Überbleibsel von Kiefern und Birken,-die auf dem Moor wuchsen und von denen man sehr häufig die Wurzeln und ganze Stämme im Moor findet.
Die Mächtigkeit des Torfes ist sehr verschieden, je nach der Tiefe der ursprünglichen Wasseransammlung, steht aber in gar keinem Verhältnis zu der Größe der Torffläche; selbst die ganz kleinen Brüche sind oft überraschend tief. Am Rheinsberger und Tietzow-See soll der Torf 5 m mächtig über dem Wiesenkalk liegen, der darunter mit Baggermaschinen herausgeholt und zum Brennen als Mörtel verwendet wird bezw. wurde. Im Untergründe besonders der größeren Torfbrüche findet man oft eine eigentümliche braune bis grünbraune oder grünliche, schmierige Masse, die zum Teil das ist, was landläufig als Lebertorf, neuerdings als Faulschlamm bezeichnet wird und aus Resten einer mikroskopischen Flora, Algen usw., und Fauna, Schalenkrebschen usw., sowie den Exkrementen der letzteren besteht, zum Teil auch noch außer diesen Bestandteilen mehr
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