Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 57 [Neue Nr. 2942] (1918) Zühlen / bearb. durch C. Gagel
Entstehung
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Das Diluvium,

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Beisammensein von Gesteinen verschiedensten Alters und ver­schiedenster Herkunft, der damit zusammenhängende Wechsel der petrographischen Beschaffenheit oft auf kurze Entfernung, die Einschaltung kleiner geschichteter Bildungen, wie Sand-, Kies- und Tonnester mitten in der ungeschichteten Grundmoräne, die nichts sind als kleine, von den am Grunde des Eises zir­kulierenden Schmelzwässern ausgewaschene und umgelagerte Teile der Grundmoräne. Als dann das Inlandeis abschmolz und sich zurückzog, mußte natürlich die von den Schmelzwässern durchfeuchtete und knetbare Grundmoräne durch den ungleich­mäßigen Druck des abschmelzenden Eisrandes zu unregelmäßi­gen Hügeln aufgepreßt werden, so daß im Endmoränengebiet bei Zühlen mitten aus den grundlosen, viele Meter mächtigen Sanden öfter kleine Geschiebemergelkuppen so weit in die Höhe kommen, daß sie mit dem Bohrer gefaßt werden. Der Geschiebe­mergel zeigt überall die übliche, etwas sandige Beschaffenheit und gelbbraune 'Farbe; nur in den tieferen Brunnenbohrungen ist er vielfach noch in völlig frischer unverwitterter Beschaf­fenheit und blaugrauer Farbe aufgefunden. In der Bohrung bei der Försterei Rheinsberg-Glienicke soll der graue Geschiebe­mergel von 572 m gereicht haben; in Gühlen-Glienicke von 3648 m; in Neu-Glienicke von 1624 m und von 3040 m; in Zühlen von 620m bezw. bis 27 m Tiefe; in Gühlen und Rheinsberg-Glienicke ist er in 48 bezw. 72 m Tiefe noch nicht durchbohrt worden.

Der Obere Sand (3s) (und Kies (d§)).

Fast das ganze Blatt Zühlen wird von Oberen Sanden be­deckt, die an ganz vereinzelten Stellen kleine Einlagerungen und Nester von Kies und Geröllen enthalten, im allgemeinen aber ziemlich feinkörnige Geschiebesande sind. Die Sande und Kiese , die Auswaschungsprodukte der Grundmoräne, enthalten wie diese die verschiedensten skandinavischen, finnischen und einheimi­schen Gesteine; je kleiner die Korngröße, desto mehr überwie­gen naturgemäß die einzelnen Mineralien über die aus verschie-