Teil eines Werkes 
1410 = [Neue Nr. 2857] (1933) Dölitz / geolog. und agronom. bearb. durch F. Soenderrop. Für die Hrsg. überarb. von J. Behr
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A. Oberflächengestaltung und hydrographische Verhältnisse

Hierher gehört zunächst die Seenkette Radunsee, Senzigsee, Klücken- see (Bl. Arnswalde). Diese Seenkette entwässert ursprünglich nach dem Stawinsee zu. Die Bebauung von Arnswalde jedoch machte eine Sperrung dieses Verbindungsweges notwendig. Im Mittelalter benutzte man den Klückensee zur Bewässerung des Stadtwalles und schuf ihm deshalb an seiner Nordseite einen künstlichen Abfluß durch das Stadtgebiet hindurch zum Stübnitzfließ.

Die Seen sind flach. Es sind typische Rinnenseen. Die tiefste Stelle des Radunsees liegt an seinem nördlichen Ausgang mit 12 in Tiefe. Der Senzigsee zeigt in seinem östlichen Teil 10 m Tiefe, und die Lotung des Klückensees ergab im nördlichen Teil eine Tiefe von 17 m. Der Stawinsee selbst konnte nicht gelotet werden, da die Verlandung zu weit vorgeschritten war.

Das zweite Haupttal des südlichen Teiles unseres Blattgebietes wird eingenommen von der Faulen Ihna. Bei ihrem Eintritt in das Blatt Arnswalde am Südrande liegt das Tal bei ungefähr 46 m über NN und am Westrande in der Südwestecke auf Bl. Zachan bei 33,3 m, d. h. auf einer Strecke Von 19 km beträgt das Gefälle 12,7 m.

Ein weiterer Talzug schneidet das Bl. Dölitz in der Südwest- ecke. Hier fließt nördlich Gartz die Plöne. Auch dieses Tal zeigt nur ein geringes Gefälle. Auf einer Strecke von 4 km fällt hier das Tal der Plöne von etwa 21 m auf 17,3 m ab. Zwischen dem Tal der Faulen Ihna und dem Plönetal liegt auf dem Bl. Dölitz nördlich Dobberpfuhl und Pumptow eine große, ebenfalls l 1 /2 km breite mit Torf und Moorerde gefüllte Senke.

Zwischen diesen Haupttalzügen sind nun eine Fülle von kleinen und größeren, oft rinnenartig gestalteten Senken und Niederungen entwickelt, die zum Teil durch Gräben miteinander in Verbindung stehen und verschiedentlich NS gerichtet sind, so die Seenkette bei Ravenstein (Bl. Ravenstein) oder verschiedene Senken auf Bl. Arnswalde.

Außerdem sind zahlreiche abflußlose Senken und Kessel über das ganze Blattgebiet verstreut, ganz besonders in der Südostecke des Bl. Arnswalde und des Bl. Dölitz. Das gesamte Blattgebiet ent­wässert zur Oder. Durch diese hydrographischen Verhältnisse bietet die Landschaft ein zerteiltes und zerrissenes Bild und, wenn im Frühjahr oder Herbst die Geländeformen sich schärfer heraus­heben, prägt sich besonders in dem südlich der Ihna gelegenen Teil eine stark bewegte Hochfläche aus. Langsam fällt diese von Osten nach Westen entsprechend ihrer Entwässerung ab. Der höchste Punkt in unserer Lieferung liegt am Ostrande des Bl. Ravenstein bei Falkenwalde ungefähr 107 m über NN. Südlich Schönfeld (Bl. Arnswalde) erreicht der Hopfenberg eine Höhe von 97,7 m. Der Gildberg an der Straße Zachan-Schöneberg (Bl. Zachan) er-