Teil eines Werkes 
1410 = [Neue Nr. 2857] (1933) Dölitz / geolog. und agronom. bearb. durch F. Soenderrop. Für die Hrsg. überarb. von J. Behr
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C. Schichtenaufbau

folgt Unteres Eozän in einer Tiefe von 148,0241,0 m. Es be­steht aus glimmerigem Ton und glimmerigem Ouarzsand. Darüber ist Miozän von 132,5148,0 m aufgeschlossen. Oligozäne Schich­ten fehlen. Das Miozän setzt sich aus glimmerigem Ouarzsand und Ton zusammen. Über dem Miozän lagert Diluvium.

Einzelheiten über die Tiefbohrung Schlagenthin sind aus der an­geführten Schrift von Klautzsch (1916) zu entnehmen. Ein Schichten­verzeichnis findet sich im Abschnitt F (S. 25) dieser Erläuterungen.

C. Gagel (1922) hat zu der von Klautzsch bestimmten Alters­stellung der Schichten Stellung genommen und kommt bei der Ein­stufung der untersten Schichtenfolge zu einem anderen Ergebnis. Nach ihm würde das Profil lauten:

148312 m Untereozän,

313354 m Paleozäne Süßwasserbildungen, bei 354 bis ? m Paleozäne Transgressionsbildung.

Näheres hierzu ist seiner Arbeit zu entnehmen.

III. Diluvium

Alle diluvialen Ablagerungen gehören der jüngsten Vereisung, der Weichseleiszeit an. Die Ausbildung des Diluviums ist sehr ver­schieden. Sie ist bedingt durch die Vielgestaltigkeit der Hoch­flächenformen und durch die wechselvolle Ausbildung der Becken und Täler.

Der Geschiebemergel (dm), die Grundmoräne der jüngsten In­landeisdecke erscheint als eine meist ungeschichtete Masse, die aus einem innigen Gemenge von tonigen, fein- und grobsandigen Teilen besteht und von mehr oder weniger großen Gesteinen, sog. Ge­schieben durchsetzt ist. Häufige Geschiebe sind Granit, Porphyr, Diabas, Gneis, Glimmerschiefer und Kalksteine, die ihre Herkunft aus den skandinavischen Ländern anzeigen, ferner Feuersteine und Bildungen der Rügener Kreide.

In frischem, nicht verwitterten Zustand ist der Geschiebe- mergel, wie schon der Name sagt, kalkhaltig. Nur durch die Ver­witterung tritt oberflächlich eine Entkalkung ein, indem unter dem Einfluß der Kohlensäure und Humussäure eine ständige Verarmung des Oberbodens vor sich geht. Die noch vorhandenen basischen Bestandteile werden gelöst und fortgeführt, bis schließlich auch Eisenoxyd, Tonerde und Kieselsäure löslich werden, die gleichfalls in die tieferen Bodenschichten wandern. Dadurch verlieren die ober­sten Bodenschichten an Bindigkeit, sie versanden also. Auf diese Weise ist die oft anzutreffende bodenartliche Schichtung lehmiger bis schwach lehmiger Sand über sandigem Lehm zu erklären (Vgl.