Teil eines Werkes 
1410 = [Neue Nr. 2857] (1933) Dölitz / geolog. und agronom. bearb. durch F. Soenderrop. Für die Hrsg. überarb. von J. Behr
Entstehung
Seite
19
Einzelbild herunterladen

D: Grundwasserverhältnisse

19

dann Moorerdebildungen (h), die nur eine geringe Mächtigkeit (ca. 20 cm) besitzen.

In vielen Senken, vor allem in den sogenannten Söllen, kam es nicht zur Bildung von Torf, entweder, weil der Grundwasserhorizont nicht angeschnitten wurde oder weil durch die Lage der Senken dauernd Sand und Lehm in größerer Menge eingeschwemmt wurde. Dadurch bildeten sich die Abschlämmassen (a), die je nach Auf­bau des umgebenden Geländes mehr sandig oder tonig sein können.

Auf den Hochflächen und in den Tälern, so vor allem auf Bl. Ravenstein, treten Binnendünen (D) auf, die durch Umlagerung der diluvialen Sande aufgeweht wurden. Die Anhäufung von Dünen- sanden kann verschieden mächtig sein; häufig bedecken sie nur als dünne Decke ältere Ablagerungen. Die Dünen sind z. T. sehr jungen Alters, da z. B. auf Bl. Ravenstein Dünensande über Flachmoortorf angegeben sind.

I). Grundwasseryerhältnisse

Die Sande und Kiese des Diluviums und Alluviums sind wasser­führende Schichten. Für Trinkwasserversorgung scheiden im all­gemeinen die Wasservorräte des Alluviums aus, denn die alluvialen Schichten liegen zu nahe der Erdoberfläche und sind daher ständig Verunreinigungen ausgesetzt, die sich dem Wasser mitteilen. Auch bei den oberflächennahen Diluvialschichten, deren Wasser z. T. ge­nutzt wird, besteht die genannte Gefahr.

Außerdem ist die Wasserführung der diluvialen Schichten, die nahe der Oberfläche liegen, nicht durchhaltend. Die Brunnen ver­siegen in trockenen Zeiten.

Hingegen liefern die tieferen Sand- und Kiesschichten des Diluviums, über denen gewöhnlich eine oder mehrere Geschiebe­mergelbänke liegen, einwandfreies und allgemein auch ausreichendes Wasser. Das erbohrte Wasser steht häufig unter Druck, so daß der Wasseranstieg mitunter bis nahe an die Erdoberfläche geht. So stieg beispielsweise das Wasser eines bei der Molkerei in Arns- walde gebohrten 17 m tiefen Brunnens bis 3 m und in Alt Klücken in einem 28 m tiefen Brunnen bis 2 m unter Gelände an.

Artesisches Wasser mit einem Anstieg bis 3,5 m über Tage wurde vom Verfasser an einer Stelle der Lieferung, und zwar auf Bl. Zachan am Ihnatal nörlich Brallentin westlich des Ficht-Berges (vgl. Abschnitt F, Bohrung Nr. 8 Bl. Zachan) beobachtet.

Ferner ist artesisches Wasser hinter dem Schützenhaus in Arns- walde in einem 16 m tiefen Brunnen erbohrt. Das Wasser stieg dort bis zu 2 m über Tage.

Zur Ermittlung der Brunnenverhältnisse im Gebiet der Lieferung wurde eine Umfrage an die einzelnen Gemeinden gerichtet, deren Er-

2 *