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Grad-Abtheilung 59, Blatt 4 [Neue Nr. 4049] (1923) Lübben / bearb. durch F. Kaunhowen
Entstehung
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Blatt Lübben

Oberflächengestalt und Gewässer des Blattes

Das Blatt Lübben umfaßt von den märkischen Kreisen Lübben , Calau , Luckau und Beeskow-Storkow den zwischen 31 0 30' und 31 0 40' östlicher Länge, sowie 51° 54' und 52° nördlicher Breite liegenden Teil.

Der Hauptort des Blattes, nach dem es seinen Namen führt, liegt auf der Grenze zwischen Ober- und Unterspreewald und bildet häufig den Ausgangsort für die Ausflüge in diese Gebiete.

Orographisch gehört das Blattgebiet zum weitaus größten Teile dem Spreetale an, wie es sich am Ende der Diluvialzeit herausgebildet hatte. Letzteres erstreckt sich in annähernd Südsüdostnordnordwestlicher Richtung über das Blatt, von dem nur der äußerste Nordosten bei Bibers­dorf und im Westen ein größeres, nach Norden in einzelne Inseln sich auflösendes Gebiet außerhalb des Tales liegt. Das hohe Gebiet bei Biebersdorf stellt meist ein stark kuppiges, in seinen höchsten Teilen sich bis über 20 m scharf gegen die davorliegende Ebene abhebendes Gelände dar. In der Biebersdorfer Gegend bezeichnet der Weg BiebersdorfBriesen (östliches Nachbarblatt Straupitz ) und die Chaussee BiebersdorfKrugau (nördliches Nachbarblatt Schlepzig ) ungefähr die Talgrenze. Im Westen verläuft sie südlich der Stadt Lübben annähernd längs der Chaussee nach Lübbenau (südliches Nachbarblatt) und biegt dann bei Lübben nach Westen um, ungefähr der Berliner Bahn folgend. Nördlich dieser Linie treten die Inseln bei Klein- und Groß-Lubolz und bei Bugk wenige Meter über den Talboden empor.

Der Boden des alten, diluvialen Spreetales bildete anfänglich eine weite Ebene, aus der aber heute, namentlich im östlichen Teile, zahlreiche Rücken und Kuppen sich erheben, die Flugsandanhäufungen, Dünen, dar­stellen. Die höchsten derartigen Erhebungen sind hier die Schusterberge dicht bei der Oberförsterei Börnichen, deren bedeutendste Kuppe bis zu 63,5 m, also rund 12 m über Talsohle aufragt. Auch der westliche Tal­abschnitt ist nicht arm an Dünen, wenn sie auch nicht so zahlreich und ausgedehnt sind wie im Osten. Die Pfaffenberge nördlich und die Spiel­berge hart westlich der Stadt Lübben mit je 65,6 m Höhe sind hier und zugleich auf dem ganzen Blatte die höchsten Dünenaufschüttungen.

Innerhalb des alten, diluvialen Tales hat sich die heutige Spree ein in seiner Breite außerordentlich wechselndes junges geschaffen, das sich auf der Strecke zwischen Lübben bis nördlich von Hartmannsdorf stark verengt. Die plötzliche Verengung des Tales bei Lübben und das Heraus­treten einiger höherer Inseln festen Landes aus der ursprünglichen Sumpf­niederung und zwischen den verschiedenen Wasserläufen, die hier noch getrennt flössen und sich nicht wie bei Hartmannsdorf zu einem einzigen tiefen und ziemlich schnell fließenden Gewässer vereinigt hatten, dürfte die Anlage der Stadt gerade an ihrem jetzigen Platze bedingt haben.