Teil eines Werkes 
[4149 = alte Nr.] Grad-Abth. 59, Bl. 10 (1923) Lübbenau / ... bearb. durch F. Kaunhowen ...
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes

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bis 113 der Staatsforst Lübben und in deren Umgebung (Grenze der Blätter Lübben und Lübbenau ) zu der nach Norden ziehenden End­moränenstaffel.

Os

Senkrecht zu der längs des Schrake-Tales nach Westen ziehenden Endmoränenstaffel erhebt sich südlich desselben der langgestreckte, scharf aus dem Gelände hervortretende, an Geröllen und Kieslagern reiche, ge­schlossene Rücken zwischen Vorberg-Seese einer-, Hänchen-Schönfeld andererseits, der sich im Weinberge östlich Schönfeld bis 72 m Meeres­höhe erhebt. Er ist als Os zu deuten, als ein in der Richtung der Eis­bewegung in einer Eisspalte subglazial aufgeschütteter Wallberg. Er setzt sich auf dem südlichen Nachbarblatte Kalau noch über einen Kilo­meter bis an den Seeser Teich fort und besitzt damit eine geschlossene Länge von über 3 Kilometern. Im Norden ist ihm eine kleine Kieskuppe vorgelagert. Im Westen und Osten wird dieser Rücken von teilweise vertorften Rinnen begleitet, welche als Osgräben anzusprechen sind.

Diluviale Becken- und Talterrassen

Die große Sandfläche, welche südlich von Tornow den ganzen Süd­westen und teilweise auch den Süden des Blattes bis Seese nach Osten zu einnimmt, ist als der Absatz eines zur Diluvialzeit bestehenden Sees (Stausees) aufzufassen, der sich noch über große Teile der anschließenden Blätter Luckau , Fürstlich Drehna und Kalau ausdehnte und als Luckauer Staubecken bezeichnet wird. Seine Grenze im Norden ist der Eisrand längs der vorher beschriebenen Eisrandlagen gewesen, im Osten, Westen und Süden wurde sie von höherem Gelände gebildet.

Aber auch die Marken fließender, zur Diluvialzeit höherer Gewässer finden sich in fast allen Tälern des Blattes mehr oder weniger deutlich ausgebildet. Wie bereits früher gesagt, begleitet ein schmales, vielfach unterbrochenes Band den Fuß des Hochflächenrandes gegen die Spree­waldniederung. Ihre fast nur aus Sand bestehenden Ablagerungen sind auf der Karte durch die grünen Flächen mit dunklen grünen Punkten und Ringeln und der Einschreibung das und dag bezeichnet. Die Spree­waldterrasse läßt mit Sicherheit kaum ein merkliches Gefälle erkennen. Auch die Terrassen der das Blatt durchziehenden Täler besitzen auf großen Strecken, den allgemein geringen Höhenunterschieden ent­sprechend, meist nicht besonders starkes Gefälle. Die Wudritzterrasse senkt sich von rund 58 m am Westrande des Blattes auf etwa 53 m bei ihrer Ausmündung nördlich Ragow. Größer ist das Gefälle der Schrake- Dobra-Terrasse, die von rund 60 m bei Tornow auf etwa 52,5 m an ihren Mündungen in die Spreewaldniederung sinkt.

Bohrungen

Über den tieferen Untergrund des Blattes geben mehrere Bohrungen, die zum Zwecke der Wassererschließung niedergebracht wurden, Auf­schluß. Ihre Ergebnisse werden nachstehend mitgeteilt.