Die geologischen Verhältnisse des Blattes
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Die Geschiebeführung ist oberflächlich nirgends stark, mag aber bei der viele Jahrhunderte alten Kultur des Gebietes durch Absammeln erheblich herabgemindert worden sein. Dies dürfte besonders für die Gegend von Tornow und Klein-Beuchow zutreffen, wo die Steinmauern der Wirtschaftsgebäude der dortigen Güter auf ein nahes und reichliches Gesteinsmaterial in früherer Zeit hinweisen.
Die Verwitterung des Geschiebemergels zu sandigem Lehm und lehmigem Sand reicht ganz allgemein tief hinab und überschreitet meistens 2 m. Unmittelbar zutage liegend wurde der Lehm nur in wenigen Fällen angetroffen, z. B. an der Chaussee zwischen Krimnitz und Ragow, nicht weit nördlich vom Normalpunkt 54,2, und ein anderes Mal am Rande einer Grube am Nordausgange von Krimnitz. Der volle Mergel wurde nirgends unmittelbar an der Oberfläche liegend beobachtet; nur westlich von Groß-Beuchow wurde er am Rande einer Grube unter 20 cm sandigem Lehm anstehend gefunden.
Einlagerungen von Sand, Kies, zuweilen auch Ton sind nicht selten. Ihre flächenhafte Ausdehnung wechselt stark.
Über die Mächtigkeit des Oberen Geschiebemergels geben einige Aufschlüsse auf der Hochfläche Auskunft. In den eingangs angeführten Bohrungen ist er nirgends angetroffen worden. In einer Grube am nördlichen Wege östlich von Terpt war er mit 2,6 m noch nicht durchsunken. Das Profil ist hier
lehmiger Sand 0,3 m
sandiger Lehm 0,5 „
sandiger Mergel 1,8 „
In der Grube am Nordausgange von Krimnitz steht 2 m sandiger Lehm an, dessen Unterkante nicht erreicht wurde. In einer Grube hinter dem Stalle der Schäferei Kleeden war der Geschiebemergel nur noch 1,20 m stark. Es wurden hier folgende Schichten beobachtet:
lehmiger Sand 0,3 m
sandiger Lehm 0,9 „
kiesiger, kalkfreier Sand 0,3 »
Gerölleschicht 0,2 „
kiesiger, kalkfreier Sand 1,0 n
Südlich Groß-Lübbenau konnte seine Mächtigkeit auf 1,20 m festgestellt werden; er besteht hier aus sandigem Lehm. Westlich Redlitz war der zu sandigem Lehm verwitterte Geschiebemergel 4,10 m und nördlich Vorberg sogar 6 m mächtig. An letzterer Stelle bestand er aus 1,80 m lehmigem Sand und 4,20 m sandigem Lehm; der Kalkgehalt war ihm auch hier völlig verloren gegangen. Um Schönfeld schwankt seine Mächtigkeit zwischen 0,35 und 6,10 m. Allgemein sind auch hier die dünneren Bänke völlig entkalkt, die mächtigen in ihren tieferen Lagen noch kalkhaltig; doch war in einem Falle auch die ganze 5,60 m mächtige Geschiebemergelmasse zu lehmigem Sand (0,80 m) und sandigem Lehm (4,80 m) verwittert.
Der Obere Geschiebemergel hat auf dem Blatte weite Verbreitung und bedingt die Fruchtbarkeit des Gebietes. Hauptsächlich kommt er zwischen dem Wudritz- und dem Schrake-Dobra-Tale vor. Nördlich von ersterem fehlt er bis auf eine kleine flache Kuppe nördlich Ragow ganz; südlich der Schrake-Dobra tritt er gegenüber dem Sande zurück. Unmittelbar zutage liegt er aber nur in einer großen Zahl bald kleinerer,