Der Obere Geschiebemergel, dm, die Grundmoräne des jüngsten Inlandeises, ist ein ungeschichtetes, sandig-toniges, sich stets kratzig anfühlendes, im frischen Zustande stets kalkhaltiges Gebilde (sandiger Mergel, SM) von bläulichgrauer Farbe, das Gesteinstrümmer (Geschiebe) aller Größen und Arten regellos eingebettet enthält. Er ist das Produkt rein mechanischer Zerkleinerung; unverwitterte Gesteinsbrocken sind daher massenhaft in ihm enthalten. Zu seiner Bildung haben sämtliche Gesteine beigetragen, die das Eis auf seinem Wege von Norden her antraf, aufnahm und unterwegs zermalmte. In frischem Zustande ist er ein knetbarer Gesteinsbrei gewesen, der am Grunde des Gletschereises zwischen diesem und dem anstehenden Boden fortbewegt wurde.
Durch die Jahrtausende lange Einwirkung der mit nur geringen Mengen von Kohlensäure, C0 2 , beladenen atmosphärischen Niederschläge ist der kohlensaure Kalk aus den oberen Teilen des Geschiebemergels entführt worden, und es ist, unter gleichzeitiger Oxydierung der in ihm enthaltenen Eisenoxydulverbindungen, ein rötlichbraunes bis braungelbes, mehr oder weniger sandig-toniges Gebilde entstanden, der sandige Lehm, SL. Bei weiterer Ausschlämmung durch Regen und Schmelzwasser werden die tonigen Gemengteile entführt, und es entsteht lehmiger Sand, LS, schwach lehmiger Sand, LS, und schließlich kiesiger (grandiger) Sand, GS. Letzterem können noch die sandigen Gemengteile entführt werden, so daß schließlich nur grobes, vom Wasser nicht leicht wegschaffbares Material zurückbleibt, der Kies (Grand), G, während das feine und feinste Material (letzteres die sogen. Wassertrübe) weit forttransportiert wird. Den schwach lehmigen, den lehmigen Sand und den sandigen Lehm (LS, LS und SL) bezeichnet man zusammen als die Verwitterungsrinde des Geschiebemergels und stellt sie auf der Karte als Geschiebemergel dar. Seine jeweilige agronomische Zusammensetzung ist aus dem Ergebnis der Handbohrungen ersichtlich. Besonders mächtig sind die Verwitterungsprodukte LS und LS infolge ihrer leichten Bewegbarkeit an den Gehängen und in den Senken, wohin sie durch Regen- und Schmelzwasser und schließlich auch durch die Beackerung getragen werden; auf den Kuppen liegt dagegen der Lehm oder gar der volle Mergel zutage.
Der Geschiebemergel tritt nur an wenigen Stellen unmittelbar zutage; auf größeren Flächen wird er vom Oberen Sand überlagert (auf der Karte
die Flächen mit der Einschreibung ^—).
Der Obere Sand, ds, ist ein der Hauptsache nach aus Quarz- körnern, weißen und roten Feldspäten und anderen Mineralien bestehendes Gemenge von verschiedener Korngröße und Schärfe, bei dem die feineren (unter 2 mm im Durchmesser haltenden) Bestandteile überwiegen, oder auch allein vorhanden sein können. Er kommt in allen Ausbildungsarten, vom feinen, gleichkörnigen bis zum stark kiesigen (grandigen) Sande (S—GS) vor. Im allgemeinen herrschen scharfe, mehr oder minder kiesige Sande vor. Stellenweise ist er als typischer Geschiebesand ausgebildet und gleicht bei fehlender Schichtung und Anwesenheit regellos darin enthaltener Geschiebe einem sehr sandigen Geschiebemergel.
In der Südwestecke des Blattes ist der Obere Sand auf größeren Flächen mehr als 2 m mächtig (ds). An zwei eng begrenzten Stellen ist