Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 11 [Neue Nr. 4150] (1923) Burg / bearb. durch J. Müller
Entstehung
Seite
23
Einzelbild herunterladen

Bodenkundlicher Teil

23

Der Kiesboden

ist im Bereiche der Lieferung verhältnismäßig wenig vertreten und kommt nur in vereinzelten meist kleinen Flächen vor, die, wenn nicht technisch ausgebeutet, fast immer, soweit sie überhaupt landwirtschaftlich genutzt werden, in gleicher Weise wie die umgebenden Sandflächen bestellt sind. Man kann je nach dem Ursprungsgestein, aus welchem er hervorgegangen ist, unterscheiden:

Kiesboden des diluvialen Talkieses,

des diluvialen Beckenkieses,

der Endmoränen ,

der Sandrflächen,

der Oser oder Wallberge und

des Oberen Diluvialkieses.

Hinsichtlich ihrer Höhenlage und ihres Grundwasserstandes gilt für die Kiesböden das Gleiche, was von den betreffenden Sandböden gesagt wurde. Ihre Gesteinsbeschaffenheit ist ja erheblich günstiger als die der Sande; denn sie enthalten eine Menge grober Gemengteile, von denen manche kalkhaltig sind und andere durch ihre tonige Verwitterung dem Boden wichtige Pflanzennährstoffe zuführen. Diesen günstigen Eigen­schaften steht aber einmal die Kleinheit der Vorkommen, andererseits (in den Endmoränen und Wallbergen) die beträchtliche Höhenlage entgegen.

Der Kiesboden des diluvialen Talkieses ist auf die Blätter Lübben (Tal der Berste und bei Neuendorf überall beackert) und Lübbenau (Tal der Schrake mit Wald bestanden) beschränkt. Grüne Flächen mit grünen Ringeln und Kreuzen und der Einschreibung da g.

Der Kiesboden des diluvialen Beckenkieses kommt nur auf Blatt Lübbenau am südlichen Teile des Westrandes und bei Hänchen in zwei etwas größeren Flächen vor und wird beackert. Grüne Flächen mit braunen Ringeln und Kreuzen und der Einschreibung daq.

Der Kiesboden der Endmoränen (neapelgelbe Flächen mit chineser- roten Ringeln und der Einschreibung dg sowie neapelgelbe Flächen mit chineserroter Reißung, Ringeln und Kreuzen und der Einschreibung d Q II) ist je nach seiner, Höhenlage und seiner Oberfläche beackert oder mit Wald bestanden. Er kommt besonders auf den Blättern Lübbenau und Lübben , vereinzelt auch auf Burg und Straupitz vor.

Der Kiesboden der Wallberge oder Oser (Okerflächen mit Umbra­zeichen und der Einschreibung dg) ist nur auf Blatt Lübbenau bei Hänchen-Schönfeld beschränkt und teils mit Wald bestanden, teils beackert.

Der Kiesboden der Sandrflächen (neapelgelbe Flächen mit grünen Ringeln und der Einschreibung dg) kommt nur in zwei kleinen Flächen östlich Biebersdorf vor, deren größere beackert wird.

Der Kiesboden des oberdiluvialen Kieses (neapelgelbe Fläche mit Ockerringeln und der Einschreibung dg) tritt in nennenswerter Fläche auf Blatt Lübben an der Bahn Klein-LubolzLübben auf und ist mit Wald bestanden.

Nachfolgend werden die Untersuchungsergebnisse von 3 Proben älterer diluvialer Kiese mitgeteilt, die in tieferen Gruben (2 am Langen Rücken bei Treppendorf, 1 im Sandrgebiet östlich Biebersdorf, Bl. Lübben) unter jüngeren diluvialen Ablagerungen aufgeschlossen waren.