I. Oberfläehenformen und Grundzüge des geologischen Baues
Von A. Jentzsch und G. Fliegel.
Blatt Storkow gehört zum Flußgebiet der Spree, und zwar der „Wendischen Spree“ oder Dahme. Es ist ausgezeichnet durch mehrere Seen, von denen einige durch den Storkow-Kanal verbunden sind. Dieser durchquert den Bereich des Blattes und stellt eine für Flußdampfer fahrbare Verbindung des auf dem östlichen Nachbarblatt Herzberg gelegenen Scharmützelsees mit den von der Spree durchflossenen Seen zur Reichshauptstadt Berlin und weiter zur Havel und zur Elbe her. So erschließen der Kanal und die Seen das Gelände dem Wirtschaftsleben eines weiten Gebietes, sind aber zugleich ein beliebtes Element für den Wassersport, der jährlich Tausende anlockt.
Der größte Teil des Gebietes ist flach und erhebt sich nur wenige Meter über den Spiegel der Seen und die benachbarten Sandebenen des „Warschau- Berliner-Urstromtales“, die auf den nördlich und nordöstlich angrenzenden Blättern Spreenhagen und Fürstenwalde erhebliche Ausdehnung haben. Inselartig erheben sich daraus kleine und kleinste Hügelwellen. Aber die Höhenunterschiede bleiben geringer als auf vielen anderen Blättern der Mark.
Der tiefste Punkt des Blattes liegt am Westrande im Spiegel des Wolziger Sees mit 33,86 Meter, der höchste am Ostrande, südöstlich Kolpin, mit 81,1 Meter und in der staatlichen Schwenower Forst mit 80,2 Meter über Normalnull. Die gesamten Höhenunterschiede innerhalb des Blattes betragen mithin nur 47,2 Meter. Könnte man den Wolziger See trocken legen, so würden sie, da dieser 13 Meter tief ist, rund 60 Meter betragen, was immer noch klein ist gegenüber den Höhenunterschieden vieler anderer norddeutscher und märkischer Gegenden. Könnte man umgekehrt den Abfluß des Wolziger-Sees um 4 bis 6 Meter anstauen, so würde der größte Teil des Gebietes unter Wasser verschwinden und nur der Ostrand und eine Anzahl meist kleiner Inseln oder Halbinseln trocken bleiben. Schon ein Stau von nur 3 Metern würde genügen, um die größeren Seen des Blattes unter einander zu einem einzigen, das ganze Blatt durchziehenden vielbuchtigen See zu verbinden. Auch die Höhen am Ostrande des Blattes zwischen Kolpin, Reichenwalde und Dahmsdorf mit 70 bis 81 Meter Meereshöhe zeigen nur sanfte, wenig zerschnittene Formen.