Das Diluvium
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Sandes sei. Aber am Rande der Grube sieht man doch unmittelbar über dem Wasserspiegel, also im Hangenden des Kieses, eine Bank lehmigen Sandes, die an Geschiebemergel erinnert. Durch Bohrungen im Norden, Westen und Süden der Grube konnte festgestellt werden, daß in der Tat unter dem Sande der Oberfläche und über dem Kies echter Geschiebemergel liegt, der südlich der Eisenbahn etwa 2 Meter Mächtigkeit erreicht und auch westlich der Grube an der Chaussee durch eine Handbohrung noch gefunden wurde.
Damit war nachgewiesen, daß hier nahe unter dem ebenen Sande der Oberfläche die eingeebnete (abradierte) Oberfläche einer Diluvialmasse liegt, die aus Oberem Geschiebemergel (dm) über Unterem Diluvialkies (dg) besteht. Die Mächtigkeiten sind etwa
2 bis 5 Meter Sand über 2 Meter Geschiebemergel über 2 Meter sehr reinem Diluvialkies.
Nachdem die Zugehörigkeit des Letzteren zum „Unteren Diluvium“ als wahrscheinlich, die Stellung im Liegenden des Oberen Geschiebemergels als sicher erkannt war, lag es nahe, auch andere diluviale Kieslager des Blattes in den gleichen geologischen Horizont zu stellen, selbst dort, wo ihre Überlagerung durch Geschiebemergel nicht beobachtet werden konnte, sondern wo sie unmittelbar an Oberen Geschiebesand (ds) grenzen.
Letzteres war namentlich der Fall in den großen Kiesgruben, die südlich von Görsdorf im Streitberge früher betrieben wurden. Diese waren allerdings während der Aufnahmezeit 1917 außer Betrieb. In dem für den Eisenbahnanschluß der Gruben geschaffenen Durchstich sah ich das Profil (Abb. 1.):
'o o.
Unterer Geschiebemergel (a) wird überlagert durch Unteren Diluvialkies (b) und dieser durch geschichteten Unteren Diluvialsand (c). Alle Schichtengrenzen fallen etwa 40° nach Südost und werden in 2 Meter Höhe über der Grubensohle durch