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Grad-Abtheilung 45, Blatt 46 [Neue Nr. 3749] (1921) Storkow / bearb. durch A. Jentzsch
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Blatt Storkow

eine horizontale Schichtenfolge abgeschnitten, die mit 0,4 Meter Mergelsand (d) beginnt. Dieser wird zunächst durch Sand (e) bedeckt, dessen oberster Teil als Geschiebesand bezw. sandiger Diluvial­kies (f) entwickelt ist. Hier sehen wir mithin die ältesten auf Blatt Storkow aufgeschlossenen Schichten, deren örtlich älteste der Geschiebemergel ist. Etwa 900 Meter nordwestlich dieser Stelle konnte ich durch Handbohrung im Acker neben dem Gruben­gleise einen Geschiebemergel feststellen, der nach seiner Lage als Vertreter derselben Bank Unteren Geschiebemergels aufgefaßt werden kann. Diese Vermutung wird bestätigt durch das vor mehreren Jahrzehnten aufgenommene geologische Blatt Frieders­ dorf , dessen Bearbeiter den bis zur Blattgrenze beobachteten Ge­schiebemergel schon damals alsUnteren aufgefaßt und kartiert hat. Die Darstellung von Unterem Geschiebemergel auf Blatt Frieders­ dorf , wo er zwischen Klein-Eichholz und Kolberg in den dem Wolziger See benachbarten Aufragungen älteren Diluviums mehrorts angegeben ist, deckt sich demnach mit den neuen Betrachtungen auf Blatt Storkow .

Bezeichnend ist es, daß auch hier, wie anderwärts im Nord­deutschen Flachlande, daß Obere Diluvium die geneigten oder sonstwie gestörten Schichten des Unteren Diluviums abschneidet, mithin übergreifend bedeckt und verhüllt.

Zumeist liegt, wo der Obere Geschiebemergel durchsunken wurde, unmittelbar unter demselbenUnterer Sand (ds), ein nicht geschiebefreier, schwach kalkhaltiger Sand, der in der Mehr­zahl der Fälle alsVorschüttungssand des Oberen Ge­schiebemergels, mithin der für der Mark jüngsten Vereisung er­achtet werden kann.

Der - Obere Geschiebemergel (dm) hat die im Nord deutschen Flachlande gewöhnlichen Eigenschaften. Wo er an die Oberfläche tritt, ist er, bis 5 oder 15 Dezimeter tief entkalkt, zum Geschiebelehm und in seiner obersten Krume meist zu lehmigem Sand geworden. Seine Mächtigkeit beträgt 2 bis 6 Meter oder mehr. Noch größere Mächtigkeiten sind auf Nachbar­blättern beobachtet, aber mangels tieferer Aufschlüsse bisher auf Blatt Storkow noch nicht gefunden.

Geschiebesand (ds) ist die jüngste und oberste Schicht des Diluviums. Fast allerorten, wo er vorhanden ist, überkleidet und verhüllt er dessen Schichten. Auf weiten Flächen, namentlich am Ostrande ist seine Mächtigkeit gering, sodaß der Handbohrer an vielen Punkten sein Liegendes, zumeist Oberen Geschiebemergel, erreicht. Anderwärts wird er viele Meter mächtig, sodaß sein Liegendes unbekannt bleibt, so namentlich bei Kolpin und in mehreren Jagen der staatlichen Forst Schwenow. An solchen Stellen sind die obersten 10 bis 20 Dezimeter durchspickt mit unregelmäßig verteilten Geschieben, und darunter liegt geschiebe­freier Sand in der Mächtigkeit mehrerer Meter. Wo statt dessen, wie z. B. an der Chaussee StorkowKölpin unter dem Oberen Geschiebesand ein Kies lagert, kann man im Zweifel bleiben, ob