Das Diluvium
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dieser zum oberen oder unteren Diluvium gehört. Sicher zum oberen Diluvium gehören die Anhäufungen größerer Blöcke, welche sich stellenweise, z. B. bei Dahmsdorf im Gebiet des Geschiebesandes zeigen.
Der Talsand (das). Die auf den benachbarten Blättern Fürstenwalde und Spreenhagen als Talsand bezeichneten fast ebenen Sande, welche dort das Thorn-Eberswalder-Urstromtal bis zur Höhe von etwa 42 Meter über dem Meere begleiten, finden ihre südliche Fortsetzung auf Blatt Storkow in gleichartigen Sanden, die hier in ähnlicher Höhe die aufragenden Inseln des eigentlichen Diluviums umranden. Sie erscheinen hier aber nicht als die Terrassen eines Flusses, sondern als Ufersand eines großen Sees, den ihre Abtragung allgemach einengte, bis die jetzigen kleinen Seen als letzte Reste zurückblieben. Die zwischen 34 und 42 Meter Meereshöhe liegenden, fast ebenen Flächen bedeuten demnach Stufen eines allmählich sinkenden, dabei sich verengernden und in mehrere kleinere Seen zerfallenden, einst den größten Teil des Blattes erfüllenden Sees, und ihre Sande sind als Beckensand zu bezeichnen. In den höheren Lagen zeigen sie nur dünne, im Waldboden oft in frischen Gräben und Rodungen erkennbare Bestreuung mit kleinen Geschieben, welche dem obersten Meter des Sandes in weiten Abständen eingestreut sind und ihn als sogenannten „Rosinensand“ erscheinen lassen, unter welchem ein fast völlig geschiebefreier, meist mehrere Meter tief entkalkter Sand folgt. In den niedrigeren Lagen ist die Bestreuung der Beckensande äußerst gering, wenngleich sie nirgends ganz fehlt.
Die Umrisse der Beckensande folgen den Gesetzen, welche das Anwachsen der Ufersande in Seen bestimmen.
Von solcher gesetzmäßigen Gestaltung zeugt insbesondere südlich von Selchow die Woppusch-Halbinsel, welche den Schwe riner See vom Großen Wochow Sen e scheidet. Es ist ei typischer „Haken“ der sich infolge der von Winden im Oberflächenwasser der Seen erzeugten Kreisströmungen entwickelt, verlängert und schließlich so weit vorgeschoben hat, daß er zwischen beiden Seen, die er von einander abschnürte, schließlich nur eine verhältnismäßig schmale Verbindung offen ließ. Anfänge zur Hakenbildung läßt die geologische Karte des Blattes Storkow auch an den Ufern der jetzigen Seen erkennen, sowie an den Umrissen des Beckensandes verschiedener Höhenlagen. Einander entgegenstrebende Haken führten zur Entwicklung von „Seebrücken“ sowie zur Abschnürung von Buchten des Sees, deren tiefere Teile als kleinere Restseen fortleben.
Während die Beckensande an den Ufern und flachsten Stellen einstiger Seen abgelagert wurden, sind die Beckentone (dk) die tonigen Absätze etwas tieferer Stellen desselben Sees. Wir finden sie, eben und dünn geschichtet, in einer Grube der Ziegelei Philadelphia, sowie hier und dort unter Beckensand, bei Neu-Boston. Die Beckensande gehören in ihren niedrigeren