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Grad-Abtheilung 45, Blatt 46 [Neue Nr. 3749] (1921) Storkow / bearb. durch A. Jentzsch
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Blatt Storkow

Lagen einer geologisch sehr naheliegenden, wohl schon geschicht­lichen Vergangenheit, in ihren höheren Lagen aber noch den Nach­klängen der jüngsten Eiszeit an. Sie bezeichnen den Übergang vom Diluvium zu Alluvium.

In dieselbe Übergangszeit gehört die Hauptentwicklung der Dünen.

Das Alluvium

Als Alluvium fassen wir die Bildungen zusammen, welche in den letzten Jahrtausenden durch die noch heute hier wirkenden Kräfte und Umstände entstanden sind. Es sind dies folgende:

Dünen (D). Dünen sind Anhäufungen loser, völlig stein­freier Sande, die durch Winde herbeigeschafft wurden. Ihre Hauptmassen sind aus den Beckensanden entnommen und durch die in Mitteleuropa vorherrschenden Südwestwinde nach Osten und Nordosten bewegt, aufwärts getragen und zu Hügeln oder Bücken solange aufgehäuft worden, bis die aus anderen, entgegengesetzten Richtungen zeitweise wehenden Winde im Verein mit der Schwere der Sandkörner ein Gleichgewicht zwischen aufbauenden und ab­tragenden Kräften, zwischen Zufuhr und Abtrag des Sandes her­stellten, und somit die Erhöhung des Sandrückens ein Höchstmaß erreichte, d. h. die Düne zum Stillstande kam.

So haben namentlich in der Nordwestecke des Blattes sich viele Dünenketten aufgebaut und eine zusammenhängende, jetzt durch Waldbestand gegen neue Wind wehen gesicherte Fläche mit hohem Sand überzogen. Ähnliches erfolgte zwischen dem Wochow- und Dolgensee, sowie östlich und nördlich des letzteren, wo sich die aus Beckensand entstandenen Dünensande über die Gehänge des diluvialen Geschiebesandes aufwärts wälzten und auch auf dessen Hochfläche noch einzelne Ketten aufbauten.

Fast alle Dünen des Blattes sind jetzt bewaldet und dadurch fest­gelegt. Nur die 70 Meter über NN aufragende Spitze desWein­berges östlich der Stadt Storkow war z. Zt. der geologischen Auf­nahmen noch stellenweise kahl. Dünen bedürfen zu ihrer Ent­wickelung nicht nur des Sandes und des Windes, sondern auch der Beweglichkeit der Sandoberfläche. Diese Beweglichkeit erlischt, sobald der Sand feucht oder von Pflanzen bedeckt wird. Deshalb sind größere Dünenflächen die Zeugen einer vergangenen Zeit, in welcher das Klima trockener war als jetzt, und größere Sand­flächen entweder neu entstanden oder freigelegt und ausgetrocknet wurden, wie dies an den Seen des Blattes Storkow durch jede eine Senkung des Seespiegels bewirkende Trockenzeit geschehen mußte.

In den größeren Dünenflächen ist neben der Steinfreiheit des Sandes auch die Anordnung bezeichnend: Neben-und Hinterordnung