Das Alluvium
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von Rücken zwischen denen nicht selten Kessel übrig blieben, welche nachher zu Seen, Tümpeln oder Mooren wurden.
Außerhalb dieser größeren, welligen Dünenflächen treten kleinere, flache Dünenwellen jüngeren Alters auch auf den niedersten Stufen des Talsandes zerstreut auf, desgleichen auf den diluvialen Sanden der Hochfläche, wo sie gelegentlich auch Geschiebemergel überdecken.
Abschlämmassen (a) kommen nur in sehr geringem Umfange vor, weil steile Gehänge ganz fehlen, und selbst Regenrinnen sich nur an wenigen Stellen entwickeln konnten; denn der fast überall tiefe Sand-Untergrund verschluckt das Regenwasser leicht und schnell.
Wo sie sich finden, bestehen sie aus Sand oder lehmigem Sand, meist mit Spuren organischer Abfallstoffe vermengt. In den Kesseln der Dünenlandschaften sind sie reiner, kalkfreier und an mineralischen Pflanzennährstoffen arme Sande, die sich in den Kesseln so lange ansammeln, bis sie dem Regen- und Schneeschmelzwasser das Herabsinken zum Grundwasser soweit verzögern, daß sich ein offener Wasserspiegel im Grunde des Kessels zeigt.
Dann beginnt alsbald das Wirken der Pflanzen. Auf die den feuchten Grund zuerst besiedelnden Algen folgen Moose, und auf diese ein immer breiterer Kranz höherer Pflanzen, der den inneren Wasserspiegel umgürtet oder erfüllt. Immer undurchlässiger wird der Grund, immer höher der Wasserspiegel. Schließlich erreicht letzterer seinen Höchststand, sobald die Wasserausdünstung der in ihm wachsenden Pflanzen im Verein mit der Wasserabgabe durch Versickerung, den oberirdischen Zuflüssen zeitweise oder dauernd gleich geworden sind. In Dünenkesseln gedeihen anfangs nur Moose und wenige andere Pflanzenarten, die mit einem Mindestmaß von Nährstoffen leben können, denn der Dünensand ist arm an Nährstoffen. Aber allmählich sammeln sich letztere mit den verwesenden Pflanzenabfällen zu einem etwas reicheren Nährboden an, der zum Aufwachsen eines Flachmoores (tf) in dem Kessel führt. Dieses wächst von den Rändern bis zur Mitte des Kessels weiter und erfüllt ihn schließlich ganz. Solche Moorkessel finden sich im Walde mehrfach, teils mit Moos, teils mit Flach- moor erfüllt. In den Seen ist das Wasser etwas reicher an Nährstoffen, Chara und andere kalkliebende Pflanzen können in geringen Wassertiefen gedeihen und dichte, unter Wasser wuchernde Bestände bilden. Kalkhaltiger Faulschlamm bedeckt als deren Abfall stellenweise den Grund des Sees; in geringeren Wassertiefen erfüllen Schilf, Rohr und Riedgräser die Schaar; aus ihrem Zerfall wächst Flachmoortorf (tf) auf, Sand wird als Uferstreifen, stellenweise Uferwall, ausgeworfen; beide vereint und abwechselnd verengen den See durch neuen Ufer- Anwachs, durch Hakenbildung, durch Abschnürung von Buchten und Teilung größerer Seen in mehrere kleinere.