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Blatt Storkow
Schließlich überwuchert der Flachmoortorf auch die früher im See abgelagerten Faulschlammbildungen, wodurch auf breiten Flächen um Storkow das Profil Torf über Kalk entstanden ist, während anderwärts häufiger Torf über Sand gefunden wird.
Auch der vom Schaplow-See durch eine Sandbarre abgeschnürte Küchensee verlandet durch Torf, unter dessen mächtiger Decke sich ein zusammenhängendes Lager von Kalk (Wiesenkalk k) breitet. Mehrere Meter mächtig wird letzterer beiderseits des Storkower Kanals zwischen Storkow und Philadelphia. Der Kalk ist dort, sowie am Kanal beiderseits der Eisenbahn in tiefen, jetzt mit Wasser angefüllten Gruben abgebaut worden. Südöstlich von Selchow zeigt ein kleiner Aufschluß 2 Dezimeter Wiesenkalk als Lage im trockenen Beckensand, woraus hervorgeht, daß seine Ablagerung durch Organismen schon erfolgte, als der Wochow-See noch 1—2 Meter höher als jetzt stand. Wo der den Kalk bedeckende Torf bis über den Wasserspiegel auf wächst und durchlüftet wird, oxydiert sich das ihm beigemischte Kalk- humat zu Kalkkarbonat, und es entsteht ein Moomergel ( kh), von dessen Kalkgehalt sowohl die üppige Decke kalkliebender Pflanzen (besonders bezeichnend ist Cirsium obraceum Scop .) als auch die in den Maulwurfshügeln aus der Wiesenkrume zutage geförderten Gehäuse von Landschnecken (Helix, Pupa, Achatina , Succinea) Zeugnis ablegen. Solcher Moormergel bildet — teils auf Torf, teils auf Sand liegend — die Krume der Wiesen westlich, südlich und südwestlich der Stadt Storkow als eine ganz junge, noch immer im Fortwachsen begriffene Bildung.
Er erfüllt ebenso die niederen Wiesenflächen östlich des Dorfes Selchow. Überall aber bildet er nur eine dünne Oberflächenschicht, die entweder auf Torf oder auf einem nur wenige Dezimeter über dem Wochow-See liegenden, alluvialen Sande sich gebildet hat.