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Grad-Abtheilung 45, Blatt 46 [Neue Nr. 3749] (1921) Storkow / bearb. durch A. Jentzsch
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Blatt Storkow

Die chemische Gesamtanalyse belehrt weiter darüber, daß der feinerdige Anteil keineswegs überwiegend aus Ton besteht, denn es sind nur gegen 10% A1 2 0 3 vorhanden, und nach der speziellen Tonbestimmung, wie sie durch E. Lobe mittels Aufschließung der tonhaltigen Teile mit verdünnter Schwefelsäure (1:5) im Rohr bei 220° und sechsstündiger Einwirkung ausgeführt worden ist, beträgt der Gehalt an Tonerdehydrat, bezw. an Ton, 18,25% bei Streganzberg und 18,76% bei Löpten.

Der Unterschied in der Körnung zeigt, daß die mechanische Zusammensetzung Schwankungen unterliegt, und tatsächlich kann man ja in jedem Aufschluß mehr sandige und mehr feinsandige Lagen aufs beste unterscheiden.

2. Lehmböden

Für das Verständnis der kleinen Lehmflächen des Blattes ist von besonderer Bedeutung die Entstehung aus Geschiebemergel. Dieser ist von Haus aus ein kalkig-sandig-toniges Gebilde, unter­mischt mit unregelmäßig verteilten Geschieben verschiedenster Größe. Durch die mit dem Sickerwasser eindringenden chemisch wirksamen Stoffe, in Sonderheit die Kohlensäure und die Humus­stoffe, ist er bis zu wechselnder Tiefe seines Gehaltes an kohlen­saurem Kalk und an löslichen Alkalien beraubt, er ist ausgewaschen. Das Eisenoxydul ist in Eisenoxydhydrat verwandelt, das dem ur­sprünglich grauen Geschiebemergel die bekannte braune Farbe des Lehmes gegeben hat. Daher sehen wir in den Aufschlüssen immer wieder in mäßiger Tiefe, von etwa 1,5 m an den frischen, unver­witterten Geschiebemergel unter dem braunen, kalkfreien Lehm folgen.

Es erschien bei der äußerst geringen Oberflächenverbreitung dieses Lehmes nicht erforderlich, seine Beschaffenheit und Zusammen­setzung von neuem durch Analysen festzustellen, vielmehr werden im folgenden einige mechanische und chemische Analysen aus einem mehr westlich gelegenen Gebiet mitgeteilt. Sie zeigen als Ergebnis der mechanischen Körnungsanalyse statt des in schichtigen Bildungen üblichen Vorherrschens bestimmter Korngrößen ein Gemisch der verschiedensten Körnungen. In chemischer Hinsicht ist die oben bereits in ihren Ursachen begründete Auswaschung ohne weiteres bei den oberen Bodenschichten abzulesen. Gerade der Salzsäureauszug, d. h. die Analyse der aus dem Boden mittels kochender, konzentrierter Salzsäure extrahierten Pflanzen-Nährstoffe, ist lehrreich, da er nicht einfach angibt, was im B o den überhaupt vorhanden ist, sondern nur dasjenige enthält, was durch die im Boden wirksamen Agentien je in Lösung gebracht werden kann. In dieser Beschränkung auf das lösbare drückt sich besonders deutlich aus, wie sehr der Boden trotz eines von Haus aus beträcht­lichen Gehaltes an Pflanzennährstoffen dieser durch chemische Aus­waschung beraubt ist. Es folgt daraus das große Düngebedürfnis des Bodens.