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Andererseits kann nicht genug betont werden, dass im Salz, säureauszug alles enthalten ist, was zum Pflanzenaufbau an Nährstoffen zur Verfügung steht, daneben aber — und das ist das weit überwiegende — auch die noch nicht aufgeschlossenen Mengen, die erst nach und nach durch die Verwitterung oder durch zweckentsprechende Bewirtschaftung im Laufe von vielen Menschenaltern nutzbar gemacht werden können. Die durch den Salzsäureauszug erhaltenen Zahlen dürfen also nicht dazu verführen, die verschiedenen Pflanzennährstoffe als wirksam in dem Maße zu betrachten, wie es durch die Analysenzahlen bezeichnet zu sein scheint. Trotz eines hohen Gehaltes an Kali kann z. B. ein Boden, weil dieses Kali grössten Teils unaufgeschlossen ist und daher dem Pflanzenaufbau erst in langen Zeiträumen zu gute kommt, einer Düngung mit leichtlöslichem Kalisalz dringend bedürfen.
3. Sandböden
Die Sandböden unserer Kartenlieferung sind, nach der Entstehung geologisch guppiert, Sandböden der diluvialen Hochflächen (Geschiebesandböden), Dünensandböden und Talsandböden. Für die Bodenbewirtschaftung treten, wie uns die Analysen alsbald lehren werden, diese Unterschiede in der Entstehung gänzlich zurück, da sie durch die Vorgänge der Verwitterung in der oben geschilderten Weise einander ungemein in ihren chemischen Eigenschaften angenähert sind; sie sind gleichmässig stark ausgewaschen, und so ist praktisch die Lage zum Grundwasser von viel grösserer Bedeutung. Nach diesem Gesichtspunkt steht der Dünensand dem Geschiebesand nahe, denn beide haben fernes Grundwasser, beim Talsande liegt es flacher, und so ist die für die Bodenkultur so überaus wichtige Wasserführung des Talsandbodens weniger ungünstig, aber ebenfalls nicht zufriedenstellend.
Wir besprechen alle drei Arten Von Sandböden an der Hand der Analysentabellen gemeinsam. Nr. 1—4 sind Geschiebesandböden, 5—13 Talsandböden. 14— 17 Dünensandböden. Betrachten wir zunächst die Tabelle der Nährstoffbestimmung im Salzsäureauszug, dessen Eigenart und praktische Bedeutung oben bei den Lehmböden eingehend gewürdigt worden ist, so fällt, soweit Analysen aus den oberflächlichen Erdschichten und von demselben Punkt aus grösserer Tiefe des Bodenprofiles vorliegen, der äusserst geringe Unterschied in der Zusammensetzung auf. Es ist kaum zu erkennen, dass die oberen Schichten etwa stärker ausgewaschen wären als die tieferen, im Gegenteil, der Gehalt an Pflanzennährstoffen, an Alkalien z. B. in den Analysen 3 und 4 ist eher eine Kleinigkeit höher als in grösserer Tiefe. Die Analysen des Talsandes von Löpten (Nr. 11 —13) zeigen das Herabreichen der chemischen Auswaschung bis in beträchtliche Tiefe.
Diese tiefe Auswaschung im Geschiebesand sowohl wie im Talsande und im Dünensand ist die natürliche Folge der tiefen