Das Höhendiluvium des Flämings
13
niten und gelegentlich auch finnischen Äland-Rapakiwis; bei letzteren sind scharfe Kanten seltener, dagegen findet sich zumeist das rauh geschliffene, fettglänzende Aussehen mit den zahlreichen hohl ausgeschliffenen, kantigen Grübchen. Diese Dreikanter bilden sich noch heute immer von neuem auf freiliegenden, dem Winde preisgegebenen Flächen. Entgegen der gewöhnlichen Annahme werden die Windschliffe übrigens nicht durch gewöhnlichen feinen Dünensand, sondern gerade durch scharfen, etwas kiesigen Sand erzeugt; nur besonders harte Gesteine werden zu Dreikantern durch scharfen Flugsand umgestaltet.
Das ganze Waldgebiet ist durch zahlreiche, weitverzweigte trockene Regenrinnen-Systeme, sog. Rummeln, stark gegliedert. Sie führen in Regenzeiten und zur Schneeschmelze vom hohen Fläming die überschüssigen Wassermengen in die Talsandebene am Nordfuß des Flämings hinab. Auf dem Blatte Treuenbrietzen vereinigen sich diese Trockenrinnen zu zwei Talsystemen, dem Tal der Nieplitz und dem Bardenitzer Fließ. Besonders das Tal der Nieplitz ist erfüllt mit mächtigen Abschlämmassen, die von seinen zahlreichen Rinnen von der Höhe des Flämings herabgeschlämmt sind. Das tiefeingeschnittene Waldtal mit dem breiten Nieplitzbach und seinen Wiesenflächen besitzt besonders in der Gegend der Oberförsterei und des Wirtshauses Frohnsdorf einen besonderen landschaftlichen Reiz, der sonst dieser rein landwirtschaftlichen Gegend fremd ist. Durch die in früheren Zeiten recht häufigen Frühjahrsüberschwemmungen sind im Unterlauf der Nieplitz in der Gegend der Stadt Treuenbrietzen und auf dem Blatt Buchholz in den weiten Wiesenflächen südlich Niebel und südwestlich Niebelhorst große Schlickanhäufungen, z um Teil über die Torfdecke des Wiesengrundes von der Nieplitz abgelagert worden, ebenso in kleinerem Maßstabe weiter nördlich in der Nähe der Buchholzer Mühle. Diese Schlick- und Abschlämmassen bedecken aber auch im Oberlauf der Nieplitz vom Wirtshaus Frohnsdorf flußabwärts bis zum Austritt der engeren Talschlucht aus den Vorbergen des Flämings in die weite Talaue vor Treuenbrietzen den Torfuntergrund der Bachaue. Am Nordfuß des Flämings wie auch im Nieplitztal zeigt sich vielfach ein Grundwasserhorizont und an geeigneten Stellen das Hervortreten von Quellen. Da diese Quellen kalkfreien südlichen Sanden entspringen, setzen sie auch keinerlei Kalk ab und bilden auch keine Quellmoore. Recht interessant ist das Quellengebiet an der sogenannten Mittleren Walke, in der Umgebung des kleinen Teiches nordwestlich vom Jagen 81. Hier ist das flach ansteigende Gehänge auf eine größere Strecke anstatt der sonst stets herrschenden Kiefern mit altem hohen Buchenbestand, vereinzelt mit Eichen bewachsen, da überall in D/ 2 - bis 1% m Tiefe das Gründwasser vorhanden ist. Oberhalb des- Teiches sind in einer kleinen Schlucht bis D/ 2 m hohe, auffällige Einbuchtungen in die Hochfläche eingeschnitten, aus denen starke Quellen dem in dieser Tiefe liegenden Gmndwasser entspringen. Diese Quellen sind zahlreich und vereinigen sich in einem recht verzweigten Stromsystem zu einem Bach, der früher zu einem noch jetzt bestehenden Teich künstlich angestaut worden ist, um eine inzwischen längst verschwundene Mühle zu treiben. Derartige