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Blatt Treuenbrietzen
Quellengebiete finden sich in dem Gebiete, wo die Nieplitz die letzten niedrigeren bewaldeten Hänge des Nordabhangs des Flämings durchläuft, ehe sie in die flache Ebene tritt, noch mehrfach.
2. Das Taldiluvium des Fläming-Vorlandes
Auch das Nieplitztal ist, wie zahlreiche andere Täler des Flämings, teilweise schon im Ausgang der Eiszeiten durch Schmelzwässer vorgebildet worden, wie die schmalen, zu beiden Talseiten vom Jagen 81 abwärts verfolgbaren Talsandterrassen beweisen. Der obere Teil des Laufes der Nieplitz ist erst in alluvialen Zeiten durch die Erosion der Regenwässer und Frühjahrsschneeschmelzwässer geschaffen, die vom hohen Fläming mit starkem Gefälle ins Vorland herabströmen. Die Flußterrasse des Nieplitztales mündet fast unmerklich in das südlich von Treuenbrietzen sich ausdehnende Talsandbecken ein, in dem der Talsand (r>as) eine ebene Fläche bildet, die scharf an den flachen Vorbergen abschneidet. Der Talsand ist hier am Fuß des Flämings durch diese vom diluvialen Nieplitztal eingeschwemmten steinig-kiesigen Sande erklärlicherweise etwas kiesig entwickelt, und wird erst in einiger Entfernung von den Bergen feiner sandig. Der Grundwasserspiegel des Talsandgebietes steht etwa in 1—2 m Tiefe. Je flacher das Grundwasser in einer solchen Talsandfläche steht, um so nutzbarer und besser ist auch dieser sonst so sterile Sandboden in landwirtschaftlicher Beziehung. Wo freilich der Grundwasserspiegel erst in 2 m Tiefe oder stellenweise gar noch tiefer auftritt, ist der Talsandboden nur noch für Kiefernheide nutzbar zu machen. Ein ausgezeichnetes Beispiel für diese Erfahrung bietet sich übrigens an der Chaussee vom Bahnhof Treuen brietzen nach Rietzer Grenze (Cafe Rietz). Hier hatte man auf einem mit kleinen Kieferkusseln bedeckten Talsandödland eine Sandgrube angelegt, die bis auf den Grundwasserspiegel abgebaut wurde. Später hat man im Innern der Sandgrube auf dem feuchten Sand des Untergrundes eine ausgezeichnete Kunstwiese angelegt, die in ihrem üppigen Graswuchs von dem umgebenden Ödland seltsam absticht. Leider hat man bisher aus diesem Ergebnis noch nicht die praktische Schlußfolgerung gezogen; die übrigen Teile der mehrere hundert Meter lang nach Süden, längs eines bereits von mehreren Häusern umgebenen Weges sich hinziehenden Sandgrube sind, trotzdem eine nur 1 / 2 bis 1 m weitere Ausschachtung und Gewinnung des Sandes ebenfalls den Grundwasserspiegel bzw. die über ihm liegende Feuchtigkeitszone erreichen würde, als Ödland bis heute liegen geblieben, obwohl auch hier fruchtbare Wiesen angelegt werden könnten.
An einzelnen Stellen, wo im Untergründe des Talsandes schmale Lehm- und Geschiebemergelrücken sich erheben, ohne bis zur Oberfläche emporzukommen und sich oberflächlich kundzugeben, ist der Tal
sand in s / i —l 1 / 2 m Tiefe von Lehm und Geschiebemergel unterlagert