Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 37, 43 [Neue Nr. 2640/2740] (1922) Freyenstein, Dammwolde / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Das Diluvium

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Scharfe Grenzen zwischen all diesen Endmoränenbiidungen gibt es naturgemäß nicht, sie gehen ineinander ganz allmählich über, und wo man die Grenze zwischen ihnen ziehen soll, ist schwer zu entscheiden und oft nicht ohne eine gewisse Willkürlichkeit ausführbar.

Die Kiese und Sande, die gröbsten Auswaschungsprodukte der Grund­moräne, enthalten wie jene die verschiedensten skandinavischen, finnischen und einheimischen Gesteine; je kleiner die Korngröße, desto mehr über­wiegen naturgemäß die einzelnen Mineralien über die aus verschiedenen Mineralien zusammengesetzten Gesteinsbrocken, so daß, während man im Kies noch Granit, Gneis, Porphyr, Diabasbrocken usw. unterscheiden kann, die feineren Sande überwiegend aus Quarz, Feldspat, Hornblende, Glimmer und sonstigen Mineralkörnern bestehen und gleichzeitig mit der Feinheit der Quarzgehalt zunimmt, weil die anderen feinkörnigen Mine­ralien, besonders die feineren Kalkteilchen verhältnismäßig leicht ver­wittern und zersetzt werden.

Die Oberen Sande (ds) sind zum Teil als mehr oder minder kiesige Geschiebesande ausgebildet, meistens aber ziemlich feinkörnig mit ver­einzelten oder häufigeren kleineren oder größeren Geschieben. Die Ge­schiebe im Oberen Sande sind hauptsächlich kleine, von Faust- bis höchstens Kopfgröße; sie sind an manchen Stellen nicht sehr reichlich vorhanden, an anderen dagegen sind sie häufiger bzw. recht reichlich, und vielfach sind auch recht erheblich große Geschiebe darin vorhanden bis zu >2 m Durchmesser.

In der Umgebung derNeuen Försterei (Oberheide) in der Witt- stocker Stadtforst, da, wo das Gelände stark hügelig ist und die kleinen Ge­schiebepackungen vorhanden sind, haben früher >-4 m große Blöcke in den Geschiebesanden- und Packungen gesteckt, wie die großen, daraus hergestellten Wegweiser, Brückenträger usw. beweisen.

An vielen Stellen sind die Oberen Sande sehr schön geschichtet, wie gelegentliche tiefere Aufschlüsse bewiesen, meistens bestehen sie aber aus ungeschichteten Geschiebesanden, besonders in den gröberen Teilen und in den oberen, schon verwitterten Lagen. Die geschichteten Sande zeigen zum Teil eine sehr deutliche Kreuzschichtung (diskordante Parallel­struktur). wie sie sich bei Absätzen aus Gewässern mit schneller und stark wechselnder Strömung herauszubilden pflegt.

An einzelnen Stellen sind die auf dem Geschiebemergel liegenden Geschiebesande zum Teil so lehmig, bzw. enthalten stellenweise in den obersten Dezimetern noch kleine Lehmstreifen und Lehmfetzen, so daß ihre Abgrenzung von dem zum Teil sehr sandigen Geschiebelehm stellen­weise ziemlich unsicher ist und auf Genauigkeit zum Teil keinen Anspruch machen kann. Es ist hier vielfach ein nicht gut eindeutig zu bestimmen­der Moränenschutt vorhanden, in dem es sich sehr schwer stellen­weise gar nicht bohren läßt, und es ist oft beim besten Willen nicht zu entscheiden, ob die lehmig-kiesigen Schichten verwitterter Sand oder sandig-kiesige Grundmoräne sind. Stellenweise folgt unter einer bis 1/2 m mächtigen, zum Teil recht lehmigen Schicht dann der blanke reine Ge­schiebesand, wo man eigentlich Geschiebelehm erwarten sollte und an manchen Stellen läßt sich in diesem lehmig-kiesigen Geschiebesand über-