III. Die geologischen Verhältnisse des Blattes
An dem geologischen Aufbau des Blattes Briesen nehmen teil:
1. das Tertiär,
2. das Diluvium,
3. das Alluvium.
Die Tertiärformation
Sie ist im Bereiche des Blattes durch eine größere Anzahl von Bohrungen im Liegenden der 25—65 m, nur selten noch mächtigeren diluvialen Schichtendecke festgestellt worden. Die hier auftretende miozäne, sogenannte märkische Braunkohlenformation tritt in diesem Gebiete in ihrer oberen, aus Glimmersanden, Formsanden und Letten bestehenden Abteilung, der sog. Formsandgruppe auf, die mehrere Braunkohlenflöze führt. Die untere, ebenfalls flözführende Abteilung, die sog. Kohlensandgruppe, besteht aus mittel- bis grobkörnigen, glimmerfreien Quarz-und Kohlensanden. Wir treffen dies flözführende Miozän in einem von Frankfurt a. O. bis Hohenfinow sich erstreckenden zusammenhängenden Gebiete in diesen beiden, gut unterscheidbaren Abteilungen an.
Die miozänen Ablagerungen waren ursprünglich in einem einheitlichen großen Becken abgelagert, oberflächlich also fast eben. Wenn die Oberkante des Miozäns heute, wie aus den Bohrprofilen hervorgeht, wellige und hügelige Formen aufweist, so kann das seine Ursache haben in jungen tektonischen Störungen, welche Verwerfungen, Überschiebungen, Aufsattelungen und andere Störungen im Miozän hervorriefen, wie wir das aus der weiteren Umgebung, insbesondere aus der Frankfurter Gegend, wissen, oder in Einwirkungen der Erosion, wie solche besonders von den Gletscherwässern ausging und oft zu tiefen Ausfurchungen und zur Abtragung ganzer Schichtenkomplexe führte; oder in der Druck- und Schubwirkung des Eises, welche die miozänen Schichten in mannigfacher Weise umlagerte.