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Das Höhendiluvium
ist auf dem Blatte vertreten durch den Oberen Geschiebemergel, Kies und Sand.
Der Obere Geschiebemergel (dm), die Grundmoräne des Inlandeises, ist ein Gemenge von sandigen, tonigen und kalkigen Teilen, in denen kleine und große Geschiebe regellos verteilt sind. Er tritt deshalb fast überall als ein sandiger Mergel (SM) auf.
Der Geschiebemergel hat in der Alluvialzeit durch Vorgänge der Verwitterung oberflächlich eine wesentliche Veränderung erfahren insofern, als der kohlensaure Kalk durch die Sickerwässer ausgewaschen und Eisenoxydulverbindungen durch Hinzutreten des Luftsauerstoffs oxydiert und vorwiegend als Eisenhydroxyd ausgeschieden wurden. Aus dem ursprünglichen sandigen Geschiebemergel ist auf diese Weise ein sandiger Geschiebelehm (SL) entstanden, der sich auch durch seine intensive rotbraune Färbung von dem unverwitterten grauen, zuweilen auch braunen Geschiebemergel meist scharf abhebt. Neben diesen Vorgängen chemischer Verwitterung findet auch eine mechanische Veränderung des Geschiebelehms statt dadurch, daß aus den obersten Schichten tonige Teile ausgewaschen werden, wodurch ein Übergang des Geschiebelehms in lehmigen Sand (LS) herbeigeführt wird. Auf der geologischen Karte sind auch alle diese Verwitterungsböden als Geschiebemergel (dm) bezeichnet und dargestellt; die Art und Tiefe der Verwitterung ist aus den roten Einschreibungen der bodenkundlichen Profile abzulesen.
Auf dem Blatte Briesen ist der Obere Geschiebemergel im Bereiche des Höhendiluviums sowohl oberflächlich wie im nahen Untergrunde weit verbreitet. Zutage tritt der Geschiebemergel auf Blatt Briesen auf dem Rücken bei Demnitz, in der weiteren Umgebung von Alt-Madlitz und am Ostrande des Blattes; in anderen Gebieten ist er von einem meist *4 bis 2 m mächtigen Geschiebesande, dem
sog. Oberen Sande, bedeckt Aufgeschlossen ist der Geschiebe
mergel in einer Grube östlich der Ziegelei Briesen nahe der Landstraße bis auf 3Va m Tiefe; er ist oberflächlich zu lehmigem Sand, 3 dem, und sandigem Lehm, 6 dem, verwittert. Ähnlich ist das Profil der Mergelgrube nach Vorwerk Briesen und nordwestlich von Demnitz. östlich von Briesen , wo das Liegende des Geschiebemergels, die Unteren Sande (ds), angeschnitten ist, hat derselbe eine Mächtigkeit von 5—6 m, die wir wohl auch für die weiteren Gebiete als Durchschnittsmächtigkeit annehmen können. Der durch Bohrungen festgestellte „steinige Ton“ im tieferen Untergründe, wie wir ihn in einigen Schichtenverzeichnissen bezeichnet finden, ist sehr wahrscheinlich der Geschiebemergel der vorletzten Vereisung, da die festgestellten großen Mächtigkeiten von 15—40 m in diesem Horizont vorherrschen.
Der Obere Sand (t)s), der als Geschiebedecksand einen großen Teil der Oberfläche im Höhendiluvium bildet, ist ein Ausschlämmungs-