Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 27 [Neue Nr. 4454] (1928) Muskau / bearb. durch F. Kaunhowen ..
Entstehung
Einzelbild herunterladen

I. Allgemeine geologische Verhältnisse des weiteren Gebietes

Von R. CRAMER

Die Lieferung 266, welche die Blätter Döbern, Weißwasser, Muskau und Triebel in der Lausitz umfaßt, bildet ein in sich ge­schlossenes Ganzes. In ihr liegt bis auf einen kleinen Teil, der im Osten auf Blatt Tzschecheln hinüber greift, der bekannte Muskauer Faltenbogen, ein schon durch seine Topographie sehr auffallendes Gebilde. Er gehört geographisch zu dem sog. Lausitzer Grenzwall, der die östliche Fortsetzung des Flämings bildet und weiter im Osten durch das Katzengebirge dargestellt wird. Der Lausitzer Grenzwall wird im. Süden durch das Lausitzer, im Norden durch das Baruther Urstromtal begrenzt.

Der Muskauer Faltenbogen beginnt auf Blatt Döbern unmittelbar südlich von Mattendorf und streicht in genau nordsüdlicher Richtung zunächst bis ungefähr Groß-Düben auf Blatt Weißwasser. Seine an­fängliche Breite von I 1/2 km vergrößert sich bis auf ungefähr 7 km. In demselben Maße nimmt seine Höhe zu. Von zunächst 120 m steigt er zu Höhen von 180,8 m (Hoher Berg westlich Döbern) und

175.8 m (Brandberg nordöstlich Reuthen) an. Im Durchschnitt liegen die Höhen bei 150160 m.

Von Groß-Düben bis Halbendorf ist der Zug unterbrochen. Erst bei Halbendorf setzt er wieder ein mit einer Streichrichtung von Nordwest nach Südost und erreicht in den Katzenbergen Höhen von

160.8 m. Von Weißwasser an wird die Streichrichtung eine genau westöstliche und biegt bei Keula auf Blatt Muskau in eine südwest­nordöstliche um, die von ungefähr Triebel an in eine süd-nördliche übergeht. Sein Ende hat der Muskauer Faltenbogen bei Groß-Teuplitz. Die durchschnittliche Höhenlage bleibt die gleiche. Die höchsten Er­hebungen auf Blatt Muskau liegen bei 182,8 m in dem Katzenrücken bei Tschöpeln und in dem Hohen Berg mit 178,8 m auf Blatt Triebel. Der ganze Muskauer Faltenbogen stellt also einen nach Norden offenen gewaltigen halbkreisförmigen Wall dar.

Sein Aufbau ist höchst merkwürdig. Schmale tiefe Rinnen, sog. Gieser, durchziehen in sehr großer Zahl parallel der jeweiligen Streich­richtung das Gebiet, voneinander getrennt durch schmale, steile, oft sehr hohe Bergrücken, auf die an vielen Stellen noch isolierte kleinere Kuppen aufgesetzt sind. Die Rinnen, oft so eng aneinander geschart, daß sie auf der Karte nicht alle dargestellt werden konnten, lassen