II. Oberflächen gestalt und Gewässer des Blattes
Das Blatt Muskau, Gradabteilung 60, Nr. 27, umfaßt von dem brandenburgischen Kreise Sorau und den schlesischen Kreisen Rothenburg und Sagan den zwischen 51° 30' und 51° 36' nördlicher Breite und 32° 20' und 32° 30' östlicher Länge liegenden Teil.
Die Oberfläche des Blattes zeigt recht wechselnde Formen. Das bestimmende Element für die ganzen Landschaftsformen des Blattes ist der breite Höhenzug, welcher zwischen Gablenz und dem Braunsteich über den Westrand eintritt und hart südlich an Muskau vorbei in nunmehr scharf nordöstlicher Richtung über Ouolsdorf zum Ostrande verläuft. Zu ihm steigt das zunächst ebene Land von Norden her allmählich an und von ihm fällt es in allgemein südlicher Richtung wieder ab. In nach Nordosten offenem Bogen durchschneidet die Lausitzer Neiße den Süden und die Mitte des Blattgebietes in einem scharf ausgearbeiteten, meist steilwandigen und mit Terrassen ausgestatteten Tale von-wechselnder Breite. Auch ihre Nebenflüsse — drei von links, zwei von rechts her — fließen sämtlich in tiefen, scharf ausgearbeiteten, meist steilwandigen und mit Terrassen versehenen Tälern und tragen wesentlich zur Ausgestaltung der Oberfläche bei.
Zeigt schon der vorher genannte Höhenzug Landschaftsformen, die zuweilen an Berglandschaften erinnern, so wird dieser Eindruck noch gesteigert an den Tälern der Neiße und ihrer Nebenflüsse, und namentlich die Durchbruchsstrecke der Neiße durch den ersteren ist besonders reizvoll. Hier hat dann der große Gartenkünstler, der geniale Fürst Pückler, unter Benutzung der natürlichen Verhältnisse einen Park entstehen lassen, der weit und breit seines Gleichen sucht und dem entlegenen kleinen Städtchen Muskau Weltruf verschafft hat.
In der von der Chaussee Muskau—Kolonie Tschöpeln überschrittenen Höhe 182,8 m, östlich vom Katzenrücken, erreicht der Höhenzug seine größte Erhebung, die 87,3 m über dem tiefsten Punkte des Blattes liegt, der Stelle, wo die Neiße bei 95,5 m Meereshöhe über den Nordrand des Blattes tritt — rund 6 km in Nordwestrichtung von einander entfernt.
An stehenden Gewässern ist das Blatt nicht arm; zum weitaus größten Teile besitzen sie aber nur geringe Ausdehnung. Von den größeren sind aber nur der Braunsteich, das Heinrich-Luch und der Groß-Teich natürliche Wasseransammlungen, und letzterer auch nicht in seiner jetzigen Größe. In den Senken des Höhenzuges liegt eine