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Grad-Abtheilung 60, Blatt 27 [Neue Nr. 4454] (1928) Muskau / bearb. durch F. Kaunhowen ..
Entstehung
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Nutzbare Ablagerungen

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Gruben auf dem anschließenden Blatt Tzschecheln. Das charakte­ristische dieses Braunkohlenbezirks ist die starke Auffaltung der kohleführenden Schichten, so daß das Flöz vielfach steil einfällt und enge Sättel und Mulden bildet im Gegensatz zu den meisten deutschen Braunkohlenrevieren, in denen die Lagerung horizontal oder fast horizontal ist.

Der Muskauer Braunkohlenbergbau ist verhältnismäßig jung. Der erste Abbau ging im Alaunbergwerk bei Muskau um. Heute ist die Braunkohle das wichtigste Mineral im Bereich der Lieferung und bildet die Grundlage aller Industrieen der Umgebung.

Das unmittelbare Liegende des Flözes besteht aus einem 0,5 bis 1,5 m mächtigen, dunklen, in den oberen Lagen faulschlammhalti­gen Ton.

Die Mächtigkeit des Flözes beträgt durchschnittlich 10 m, jedoch kommen infolge der stark gestörten Lagerung einerseits durch Auf­stauchung, andrerseits durch Zerrung und Auswalzung starke Mäch­tigkeitsschwankungen vor.

Man kann allgemein zwei Teile im Flöz unterscheiden: Der liegende Teil besteht aus fester Knorpelkohle mit untergeordneter Feinkohle; etwa 2 m vom Liegenden ist auf fast allen Gruben ein durchgehender Lignithorizont vorhanden. Im hangenden Teil tritt die Feinkohle stärker hervor. Beide Teile des Flözes werden durch denKl aren Streifen, einer 0,3 bis 0,4 m dicken, schwarzen Kohlenschicht getrennt.

Vielfach, besonders in den westlichen Gruben, läßt sich die han­gende Partie auch noch in zwei Horizonte gliedern: in einen festeren unteren und einen weicheren oberen Horizont, durch einen zweiten Klaren Streifen getrennt.

Stellenweise ist die obere Lage der Kohle durch Aufnahme von tonigen Verunreinigungen aus dem Hangenden in Schmierkohle umge­wandelt.

Das Hangende ist eine 1 bis 2 m mächtige Alauntonschicht. Darüber folgt eine Wechsellagerung von feinen, glimmerhaltigen Quarzsanden und Braunkohlenletten.

An Stellen besonders starker Störungen kommen Abweichungen von der normalen Schichtenfolge vor.

Im allgemeinen ist das Flöz frei von sandigen und tonigen Ein­lagerungen. Nur nach Nordosten zu stellen sich nacheinander zwei Tonmittel ein, die in nordöstlicher Richtung stärker werden. Vgl. folgende Flözprofile:

Grube Victor nördlich Gebersdorf :

Hangender Alaunton

1,5 m Kohle (Hangendes Flöz )

0,5 m dunkelgrauer Ton

6 bis 7 m Kohle (Knorpelkohle mit milderen Partieen)

0,5 m dunkler, faulschlammhaltiger Ton Liegender Sand