Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 27 [Neue Nr. 4454] (1928) Muskau / bearb. durch F. Kaunhowen ..
Entstehung
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Blatt Muskau

Grube Hoffnung südöstlich Triebei:

1 m Kohle (Oberflöz)

1 m dunkler Ton 5 bis 10 m Kohle

Durchschnittsprofil der Gruben Antonie, Germania, Amalia-Wilhelmine bei Teuplitz:

3 bis 4 m Kohle

2 bis 3 m Tonmittel

4 m Kohle

0,5 bis 0,75 m Tonmittel 2 m Kohle (Lignit)

Da die Kohle einen ziemlich hohen, feinverteilten Schwefelkies­gehalt hat, neigt sie stark zur Selbstentzündung.

Die Zusammensetzung der Kohle geht aus folgender Durch­schnittsanalyse hervor: (Grube Hermann bei Weißwasser ):

Wasser . 55,44 o/ 0

Asche.2,25 o.o

Schwefel.0,38 o/ 0

Kohlenstoff. 28,38 o/o

Wasserstoff.2,24 o/ 0

Sauerstoff und Stickstoff .... 11,33 o/ 0

Heizwert. 2237 Kal.

Die bis jetzt ausgebeuteten Braunkohlenvorkommen im Bereich der Lieferung sind an den Verlauf des großen Muskauer Faltungs­bogens gebunden. Das Charakteristische dieser Vorkommen ist die starke Auffaltung des Flözes durch den einseitigen Druck des ehe­maligen Eisrandes während der Eiszeit.

Die Intensität der Faltung schwankt stark. Es gibt schwächer gefaltete, regelmäßigere Mulden und Sättel, steil gefaltete Mulden und Sättel bis zur Überkippung, Zerreißungen und Überschiebungen. Stellenweise scheinen die flözführenden Schichten wiederholt auf­gefaltet zu sein.

Das häufigste tektonische Bild in den Querprofilen der Gruben bilden überkippte Sättel oder Mulden, deren überkippter Flügel ge­rissen, überschoben oder ausgewalzt ist. An den Stellen besonders starker Störungen ist die mitgeteilte stratigraphische Gliederung des Flözes verwischt, so daß es dann kaum möglich ist, das wahre Han­gende und Liegende festzustellen.

Die Überkippung der Sättel und Mulden hat in der Richtung der ehemaligen Eisbewegung stattgefunden, d. h. im Westen des Faltungs­bogens nach Westen, im Süden nach Süden, im Osten nach Osten.