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Grad-Abtheilung 60, Blatt 27 [Neue Nr. 4454] (1928) Muskau / bearb. durch F. Kaunhowen ..
Entstehung
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Nutzbare Ablagerungen

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Die Tonindustrie, die sich auf die reichen und guten Tonlager besonders bei Krauschwitz, Lugknitz, Sagar und Tschöpeln gründet, ist uralt. Ihre Erzeugnisse sind Kacheln, Bunzlauer Geschirr, aller­art Gefäße, besonders für die chemische Industrie, Steinzeugröhren, Dachziegel, Schamottesteine.

Ziegeltone werden auf allen Blättern der Lieferung gewonnen und verarbeitet.

Am Bergpark bei Muskau wurde jahrhundertelang ein Alaun­bergwerk betrieben, das die Alauntone im Hangenden des Braun­kohlenflözes abbaute. Es wurde 1865 eingestellt.

Glas- und Formsande

Verschiedentlich wurden Versuche gemacht, die tertiären Quarz­sande als Glassande zu verwenden. Die Versuche mußten jedoch wegen des zu starken Glimmergehaltes (Eisengehalt) des Sandes auf­gegeben werden. Die im Bereich der Lieferung gelegenen Glashütten beziehen den Glassand von auswärts.

Gute Formsande kommen in den tertiären Schichten allenthalben vor. In der Umgebung von Keula fanden hin und wieder Gewinnungen geringen Umfanges statt.

Diluviale Kiese und Saude

Die groben diluvialen Kiese und Sande, besonders im End­moränengebiet, werden als Bausand und Wegeschotter überall in kleinen Gruben gewonnen. Die größeren nordischen Geschiebe werden gelegentlich zerkleinert und als Chausseeschotter benutzt.

Torf und eisenhaltiger Torf

Torfgewinnungen finden nur in geringem Umfange statt. Es sind meist kleine Torfstiche für den Eigenbedarf der bäuerlichen Grund­besitzer.

Die z. T. recht eisenhaltigen Moorlager von Keula, Lugknitz und Weißkeissel werden im Hermannsbad zu Muskau zu Eisenmoorbädern verwendet. Das Bad wurde 1823 unter Fürst Hermann Pückler in Betrieb genommen. Als Kurmittel dienen außer dem Eisenmoor die eisenhaltigen Quellen aus dem Alauntonlager am Bergpark.

Raseneisenerz

Der Eisengehalt der Moore hat stellenweise zur Bildung von Raseneisenerz-Lagerstätten geführt, die in früherer Zeit abgebaut und im Keulaer Hüttenwerk verhüttet wurden. Das Keulaer Hüttenwerk ist sehr alt; es wird bereits 1440 in einer Urkunde erwähnt. In neuerer Zeit sind diese Raseneisenerze bedeutungslos geworden; ihre Verhüttung in Keula hörte 1872 auf.