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Blatt Muskau
Das Wiesenverhältnis ist naturgemäß sehr ungleichmäßig. Es schwankt zwischen 4 :1 in der Niederung und 25 :1 auf der Höhe. Die Viehhaltung ist besonders in den bäuerlichen Betrieben recht stark. Es wird im Durchschnitt
auf 75 Morgen ein Paar Pferde gehalten und auf 20 Morgen 1 Arbeiter beschäftigt.
Schafhaltung ist zur Nutzung der Stoppelweide und geringer, abgelegener Flächen ziemlich verbreitet.
Forstwirtschaftliche Nutzung des Bodens
Die heute waldbaulich genutzten Flächen sind meist seit alters her Wald und zwar meist Kiefernheide. Die Umtriebsdauer dieser reinen Kiefernbestände beträgt 100 Jahr. Da das Grundwasser auch hier meist hoch genug steht, um den Boden frisch zu halten, wird mit Ausnahme auf den Dünenzügen überall Laubholzunterbau für möglich gehalten. Die Kulturen gedeihen ohne Schwierigkeiten und zwar dann besonders gut, wenn die Saat eigenen Zapfen entstammt. Infolge der relativ günstigen Bodenbedingungen kommt es zu Trockentorfbildungen nur recht selten. Auch ist die Wurzelbildung im allgemeinen befriedigend, bis auf kleinere Bezirke in nassen Senken, die im flachen Untergrund ortsteinähnliche Verdichtungen aufweisen. An einzelnen Stellen macht sich der Wasserentzug durch Kohlengruben durch Verschwinden des Wacholders bemerkbar. Ferner hat sich gezeigt, daß die während des Krieges besonders starke Streuentnahme deutliche Wuchshemmungen hervorgebracht hat. Die Kiefernbestände wurden teilweise 1924 von der Forleule stark lichtgefressen, jedoch besteht keine Gefahr des Absterbens.
Die Bestände im Neißetal sind meist gemischte Bestände aus Kiefern, Fichten und Tannen mit etwas Eiche und Buchenunterbau.
Die forstlichen Erträge bewegen sich zwischen 180 und 404 fm pro ha bei haubaren Beständen.
Die Bestände an Rotwild sind schwach, es kommt nur als Wechselwild vor. Ebenso ist der Rehbestand gering.
An dieser Stelle darf eine der großzügigsten Parkanlagen Europas , der Muskauer Park , die Schöpfung des Fürsten Pückler nicht unerwähnt bleiben. 1813 faßte Fürst Pückler 1 ) den Plan, „das ganze Flußgebiet bei Muskau mit seinen angrenzenden Plateaus und Hügelreihen von den Schluchten des sich im Süden abdachenden Bergrückens an bis zu den Dörfern Döbeln und Braunsdorf nach Norden zu zum Park auszudehnen, ferner unter Hinzunahme des hinter der Stadt fortziehenden Abhanges nebst einem Teile des darauf befindlichen Dorfes Berg , die Stadt selbst durch den Park so zu umschließen, daß sie künftig nur einen Teil desselben ausmachen sollte“.