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A. Oberflächengestaltung und geologischer Bau des weiteren Gebietes.
Von Br. Dämmer.
Die Lieferung 32 7 mit den Meßtischblättern Schwiebus, Kalzig und Züllichau umfaßt einen Teil der südöstlichen Neumark und greift mit dem südlichen Teil des Blattes Züllichau auf die Provinz Niederschlesien hinüber.
Die Oberflächengestaltung und der geologische Bau des Gebietes sind im wesentlichen auf die Vorgänge zurückzuführen, die sich hier in dem der geologischen Gegenwart, dem Alluvium, vorausgegangenen Abschnitt der Erdgeschichte, dem Diluvium abgespielt haben. Die im Alluvium eingetretenen Veränderungen besitzen demgegenüber nur eine untergeordnete Bedeutung.
Die ältesten in unserem Gebiet bisher bekanntgewordenen Schichten gehören der Tertiärformation, und zwar dem Miozän in der Ausbildungsform der märkischen Braunkohlenformation an. Sie gliedern sich in die untere Gruppe der Quarzsande und die hangende Gruppe der Formsande, denen beiden ein oder mehrere Braunkohlenflöze zwischengeschaltet sind. Sie werden von einer mächtigen Folge von diluvialen Sanden und Kiesen überlagert, denen wiederholt verschieden mächtige Bänke von Geschiebemergel, der Grundmoräne des Eises zwischengeschaltet sind. Eine Gliederung dieser diluvialen Schichten in Ablagerungen der verschiedenen Eiszeiten und Interglazialzeiten ist mit einer Ausnahme bisher nicht mit Sicherheit möglich. Wir müssen zwar annehmen, daß unser Gebiet während aller drei Eiszeiten vom Inlandeis bedeckt gewesen ist, und daß demgemäß hier auch Ablagerungen aller drei Eiszeiten zum Absatz gekommen sind, aber es liegen bisher keine Beobachtungen darüber vor, ob diese ganz oder teilweise erhalten geblieben oder von einer nachfolgenden Eisbedeckung ganz oder teilweise wieder zerstört worden sind, so daß es auch nicht möglich ist, die einzelnen Schichten einer bestimmten Eiszeit zuzuweisen. Wir können lediglich das eine feststellen, daß die im Untergrund auftretende mächtige diluviale Schichtenfolge eine charakteristische, gleichmäßige petrographische Ausbildung zeigt, insofern als neben vorherrschenden mittelkörnigen Sanden das schichtweise Auftreten von feinkörnigen Ablagerungen, Feinsanden und Tonen eine bedeutende Rolle spielt, und daß diese Schichtenfolge anscheinend in ihrer ganzen Mächtigkeit vollkommen gleichartige Lagerungsverhältnisse zeigt, insofern als sie insgesamt von den weiter unten zu besprechenden Lagerungsstörungen betroffen
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