Teil eines Werkes 
2056 = [Neue Nr. 3759] (1932) Schwiebus / geolog. und agronom. bearb. durch Br. Dammer ...
Entstehung
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worden ist. Weiterhin zeigt sich, daß über dieser Schichtenfolge diskordant als jüngste Bildung eine jüngere Grundmoräne in Form von Geschiebemergel oder aus ihm hervorgegangenen Geschiebe­sand liegt, die aber stets nur geringe Mächtigkeit besitzt, so daß die älteren Schichten häufig unter ihr im flachen Untergrund fest­zustellen sind und auch mehrfach durch sie hindurchstoßen.

Wenn nun auch als sicher angesehen werden kann, daß diese oberste Grundmoräne der letzten Eiszeit zugehört, so können allein aus den Lagerungsverhältnissen keine Rückschlüsse gezogen werden, ob die unter ihr liegenden Schichten einer älteren Eiszeit und welcher von diesen zuzuweisen sind. Den einzigen Anhalt für eine Altersbestimmung haben wir in dem Auftreten von inter­glazialen Ablagerungen in der Grube der Ziegelei von Rinnersdorf nördlich von Schwiebus, die nach dem Pflanzeninhalt dem letzten Interglazial zugehören. Sie liegen unmittelbar unter dem gering mächtigen jüngsten Geschiebemergel, und dadurch gewinnt aller­dings die Annahme an Wahrscheinlichkeit, daß die unter dem Ge­schiebemergel auftretenden Sande auch in dem weiteren Gebiet einer älteren Eizzeit zuzuweisen sind, zumal, wenn man ihre über das ganze Gebiet hin gleichmäßige petrographische Ausbildung berücksichtigt. Immerhin sollen aber aus diesem einen Vorkommen interglazialer Ablagerungen keine sicheren Rückschlüsse für die Altersstellung der liegenden Schichten in dem ganzen Gebiet ge­zogen werden, und aus diesem Grunde sind sie in den Kartenblättern als Bildungen unentschiedenen Alters dargestellt worden.

Die Oberflächengestaltung unseres Gebietes ist in ihren Grundzügen auf die stauchende und aufpressende Wirkung, die das Inlandeis bei seinem Vorrücken und bei den jedenfalls wiederholt aufgetretenen Oszillationen seines Randes auf die vor ihm liegenden Gebiete ausgeübt hat, auf Aufschüttungen vor dem Eisrande während seines wiederholten Stillstands und auf die Ein­wirkungen der Schmelzwässer auf das Vorland des Eises zurück­zuführen. Daneben haben aber auch jedenfalls größere Toteis­massen, die sich beim Rückzuge des Eises abgespalten haben, ober­flächengestaltend gewirkt.

Die Südwestecke des Blattes Züllichau bildet ein Teil des Nord­hangs des Grünberger Höhenzuges, einer mächtigen Staumoräne, die sich in ostwestlicher Richtung südlich unseres Gebietes hinzieht und sich weithin sichtbar scharf heraushebt. Ihr ist nach Norden zu das Warschau-Berliner Urstromtal vorgelagert, das den süd­lichen und westlichen Teil des Blattes Züllichau einnimmt. Im süd­lichen Teil des Blattes ist es in seiner ganzen Breite mit den Bil­dungen des alluvialen Odertals erfüllt, in das bei Oberweinberge das alluviale Obratal einmündet. Im westlichen Teil des Blattes