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Dank dem Bergbau haben wir eine genaue Kenntnis der Schichtenfolge des Miozäns. Nach Giebelhausen (1871) war in den Gruben bei Rietschütz, Rinnersdorf und Leimnitz folgendes Profil von oben nach unten festzustellen:
Schwarze Letten und Formsand,
Flöz I, 1,50—2,50 m mächtig.
Graubrauner, glimmerreicher Ton, mehr oder weniger sandig, bei Rietschütz 0,50—0,75 m mächtig,
Flöz II, teilweise stückige Kohle, 4,50—8 m mächtig,
Schiefrige, sandige, schwarze Letten, 2 m mächtig,
Flöz III, bis 1 m mächtig,
Letten,
Brauner oder grauer Quarzsand ohne Glimmer.
Schulz (1929), der die Braunkohlenvorkommen von Orossen bis Meseritz untersuchte, gibt ein ähnliches Normalprofil und charakterisiert die einzelnen Flöze noch näher.
1. Weiße und dunkle Formsande mit vorwiegend grauen Letteneinlagerungen,
2. Schwarze Alaunletten,
3. Flöz I (1—2 m); grobstückige Kohle,
4. Formsand und graue Letten,
5. Flöz II (Hauptflöz, 5—10 m); in der Mitte Klarkohle — amorphe aschenreiche Kohle —, im Liegenden einzelne Stubben,
6. Kohlenletten, Form- und Kohlensande,
8. Quarzsande und Kiese mit wenig Glimmer, wasserführend, schwarz durch Kohleteilchen.
II. Quartär.
a) Diluvium.
Das Diluvium umfaßt die während des Eiszeitalters zum Absatz gelangten Bildungen. Soweit bis jetzt mit Sicherheit nachgewiesen worden ist, ist Norddeutschland von drei Eiszeiten betroffen worden. Während aller dieser ist unser Gebiet mit Eis bedeckt worden, und demzufolge sind dann auch die Ablagerungen von drei Eiszeiten hier abgesetzt worden. Welche von diesen erhalten geblieben sind, läßt sich mangels geeigneter Aufschlüsse nicht feststellen. Wir können lediglich als feststehend ansehen, daß die oberste Grundmoräne und die über ihr liegenden Bildungen der letzten (Weichsel-) Eiszeit angehören, während das Alter der darunter liegenden Schichten unbestimmt ist. Danach unterscheiden wir Bildungen unbestimmten Alters und Bildungen der letzten