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2056 = [Neue Nr. 3759] (1932) Schwiebus / geolog. und agronom. bearb. durch Br. Dammer ...
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schichten, Sanden und Letten. Sie sind durch den Eisdruck sattel­förmig aufgepreßt und ziehen in einem breiten Zuge, von Liebenau kommend, über den nördlichen Teil von Blatt Schwiebus. Auf unserem Blatt gehört das alte Bergbaugebiet von Rietschütz dieser Sattelzone an. Die Sättel kommen hier in einzelnen, kurzen, aber auch bis 2 km verfolgbarenStreichen nahe an die Oberfläche, wäh­rend das Tertiär in den Mulden von maximal 135 m Diluvium über­lagert wird. Die Sättel verlaufen in ziemlich gleichen Abständen von 200300 m voneinander von WNW nach OSO. Die nördlichen Streichen sind überkippt und fallen steil ein, die südlichen stellen flache Aufwölbungen dar. Neben den Großfalten zeigt sich auch eine intensive Spezialfaltung. Das Einfallen ist allgemein nach Norden gerichtet. Die Falten reichen bis in Tiefen von 140 m herunter, da Bohrungen in dieser Tiefe noch steilstehende Flöze angetroffen haben.

Bemerkenswerterweise fallen hin und wieder die Braun­kohlensättel auch bei Rietschütz, wie z. B. im Muskauer Gebiet, morphologisch mit schmalen Senken und Rinnen zusammen, wäh­rend über den Mulden mächtige diluviale Rücken hinziehen. Dieser Umstand erleichtert die Verfolgung der Sattellinien an der Ober­fläche. Mutungen und Bohrungen haben noch an vielen anderen Stellen nördlich und südlich des Schwiebuser Tals Tertiär nach­gewiesen (vgl. die nachstehende Tabelle).

Übersicht von Tertiärfundpunkten.

Fundpunkt

Schicht

Tiefe

Südöstlich Rinnersdorf, Höhe 124,3 .

Formsande

Innerhalb 2 m unter

der Oberfläche

Desgl., Höhe 122,7.

desgl.

Nordöstlich Lugau, Höhe 108 ... .

W

desgl.

Lugau, Hof des Bauers Nickel . .

»

desgl.

Merzdorf, Brunnen neben der Kirche

0,94 m Kohle 1,10 m Letten

?

Etwa 250 m südlich vom Kabelberg .

Sand u. Kohle

1,30 m

Gut Jehser .

Kohle

6,00 m

Pfaffenberg.

Sand u. Kohle

2,90 m

SW vom Galgenberg.

Kohle

2,90 m

Hohe Berg bei Keltschen.

»

Schacht

Brennereibrunnen Kutschlau ....

2 Flöze, 0,5 u.3m

Bis 15 m

Vermutlich gehören auch diese Funde Tertiäraufsattelungen an; wie Untersuchungen gezeigt haben, verschwinden diese Streichen jedoch nach kurzer Erstreckung unter der Diluvialdecke.