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Früher, noch vor hundert Jahren, wiesen die Moränen eine sehr reiche Blockbestreuung auf, stellenweise lagen die Geschiebe so reichlich umher, daß man, wie heute noch andernorts, von richtigen Geschiebepackungen sprechen konnte. Seitdem sind sehr viele Geschiebe abgefahren und zu Bauten und zur Straßenpflasterung verwandt. Berendt, der das Gebiet 1888 bereiste, kannte den ehemaligen Geschiebereichtum bereits nur aus Erzählungen. Heute wird der Geschiebeinhalt durch die Auslese auf den Feldern noch weiter verringert.
Die Erosion tut ihr übriges, um die Morphologie weiter zu verändern; die Wege, die sie zu ihrer Tätigkeit benutzt, sind heute mit Alluvionen erfüllt. In der Landschaft kaum als Einsenkung oder Delle, als Trockentälchen oder bescheidener Graben hervortretend, sind sie als morphologischer Faktor doch von merklicher Bedeutung. Ihre natürliche erodierende Wirkung ist gegenwärtig größtenteils durch die Kultur unterbunden oder in künstliche Bahnen geleitet.
Was schließlich die Beziehungen zwischen Geomorphologie und Siedlungen angeht, so ist die Lage vieler Siedlungen auf oder unmittelbar am Talsand charakteristisch. Von den dreizehn Orten des Blattes liegen nur drei auf der Hochfläche. Neben der Bevorzugung des Diluvialtales in seiner Eigenschaft als Verkehrsweg ist wohl die Trinkwasserfrage für die Ortsgründung maßgebend gewesen. Überall dort, wo das Grundwaser flächenhaft von dem Geschiebemergel in die Talsande Übertritt, sind die Siedlungen erfolgt. Neben der Trinkwasserfrage war aber auch die zufluchtssichere Lage von Bedeutung. So wurden Sandinseln inmitten vom Moorgebiet für die Gründung von Schwiebus und der Ringburg bei Johannisthal ausersehen.
C. Stratigraphische Verhältnisse des Blattes.
Von J. Hesemann.
Von geologischen Formationen, die auf Blatt Schwiebus auf- treten, sind bisher nachgewiesen: Tertiär, Diluvium und Alluvium.
I. Tertiär.
Miozän.
Von der Tertiärformation sind allein miozäne Schichten in der Ausbildung der märkischen Braunkohlenformation bekannt, die eine Zeitlang durch künstliche Aufschlüsse freigelegt waren, heute aber bereits wieder vollständig der unmittelbaren Beobachtung entzogen sind. Es handelt sich um Braunkohle mit ihren Begleit-