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2056 = [Neue Nr. 3759] (1932) Schwiebus / geolog. und agronom. bearb. durch Br. Dammer ...
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niederung auf der anderen Seite. Steigen und Fallen desselben ist aufs engste verknüpft mit dem Wasserstand der oft von Hoch­wassern betroffenen Oder. Übermäßige Nässe, wie sie bei Hoch­wasser das Ansteigen des Grundwassers bis zur Oberfläche der eingedeichten Oderniederung hervorruft, macht den Schlick zu einem nassen, schweren und kalten Boden, der bei Frühjahrshoch­wasser oft erst in vorgerückter Jahreszeit bestellt werden kann. Andererseits führt die oft nur geringe Mächtigkeit der Schlickdecke zur raschen Austrocknung des Bodens, der dann von Trocknungs­rissen durchzogen wird und geringe Niederschläge nicht fest­zuhalten vermag.

Vom typischen fetten Tonboden des Schlicks finden sich alle Übergänge zu den tonig sandigen Böden des Schlicksandes, die im Bereich des Blattes gegen denselben sehr zurücktreten. Von nur lokaler Bedeutung zeichnen sie sich durch weit stärkeren Gehalt an feinsandigen und Abnahme der tonhaltigen Bestandteile aus, mit denen weit geringere Wasseraufnahmefähigkeit und Abnahme des Reichtums an anorganischen und pflanzlichen Nährstoffen Hand in Hand geht. Infolgedessen stellen die Schlicksandflächen einen leichten Boden von weit geringerer Fruchtbarkeit dar zumal, wenn die Schlicksande nur als dünne Decke über leicht austrocknenden gröberen Sanden vorhanden sind.

Der Lehm- bzw. lehmige Boden ist in unserem Gebiet auf die

beschränkt und durch seine Verwitterung entstanden.

Bezeichnend für den Geschiebemergel ist, daß in ihm Bestand­teile aller Größen vom feinsten Tonteilchen bis zum großen Gesteins­block innig vermischt Vorkommen. Oberflächlich sind die Blöcke meist behufs Steingewinnung und zur leichteren Bearbeitbarkeit des Bodens entfernt; vielfach sind sie seit alter Zeit in Tümpel versenkt oder an den Grenzen der Felder zusammengetragen worden, und auch jetzt noch werden meist nach dem Pflügen die immer wieder zum Vorschein kommenden Steine aufgelesen. Da­durch wird der Lehmboden immer reiner, d. h. ärmer an Steinen.

Die Zusammensetzung des Geschiebemergels und seiner Ver­witterungsprodukte nach den verschiedenen Korngrößen ist großen Schwankungen unterworfen und demgemäß bald sandiger, bald toniger entwickelt. Eine Übersicht über diesen Wechsel gibt die Tabelle I, in der die Ergebnisse der mechanischen Untersuchung einer großen Anzahl von Proben aus verschiedenen Gegenden der Mark Brandenburg zusammengestellt sind.

II. Lehm- bzw. lehmiger Boden.

Verbreitung des Geschiebemergels

der Oberfläche